ADHS steht für „Aufmerksamkeitsdefizit/Hyperaktivitätsstörung“ und gehört zu den häufigsten Verhaltensstörungen im Kindesalter. Der Zustand ist von Problemen mit der Aufmerksamkeit geprägt und ist oft mit Hyperaktivität, Impulsivität und einer herabgesetzten Sozialkompetenz verbunden. ADHS kann sowohl durch erbliche als auch umweltbedingte Faktoren ausgelöst werden. Die umweltbedingten Faktoren sind unter anderem Alkohol und Rauchen während der Schwangerschaft.
Ein Lebensstil, der nicht den Empfehlungen entspricht
Eine amerikanische Studie von Mai 2016 untersuchte die verschiedenen Lebensweisen von ADHS-Patienten, da man vermutet, dass ein ungesunder Lebensstil dazu führen kann, die Kernsymptome bei ADHS zu verstärken und andere gesundheitliche Probleme zu verursachen.
Die Studie zeigte, dass Kinder mit ADHS den Gesundheitsempfehlungen weniger nachkommen, als Kinder ohne ADHS. Das deutet darauf hin, dass Kinder mit ADHS von einem gesünderen Lebensstil profitieren könnten. Kinder mit ADHS trinken weniger Wasser, aber mehr Saft mit künstlichen Süßungsmitteln.
Da das Lesen von Büchern die Zeit vor dem Fernseher minimiert und das Allgemeinwissen steigert, hat man auch diesen Faktor untersucht. Hier hat sich gezeigt, dass Kinder mit ADHS mehr Zeit vor dem Fernseher und weniger Zeit mit Lesen eines Buches verbringen, als Kinder ohne ADHS. Das erregt eine gewisse Besorgnis, da neueste Studien bewiesen haben, dass ein Zusammenhang zwischen der Anzahl Stunden vor dem Fernseher oder der Spielekonsole und den ADHS Symptomen und Schlafstörungen besteht. Die aktuellen Empfehlungen lauten, dass weniger als 1-2 Stunden täglich ferngesehen werden sollte und dass kein Fernsehgerät im Kinderzimmer vorhanden sein sollte.
Darüber hinaus hat die Studie gezeigt, dass Kinder mit ADHS mehr Stunden damit verbringen, vor dem Fernseher zu sitzen, als körperlich aktiv zu sein. Die körperliche Aktivität an sich ist ein wichtiger Faktor für die Aufmerksamkeit, die Stimmung und den anderen ADHD Symptomen. Kinder mit ADHS meiden häufig die Teilnahme an sportlichen Aktivitäten und Spielen, da oft negative Interaktionen mit anderen Kindern auftreten. Um dieses Problem zu lösen empfehlen Experten, Einzelsport zu betreiben. Die Empfehlungen lauten mindestens eine Stunde körperliche Aktivität am Tag.
Die Forscher fanden auch einen Zusammenhang zwischen Schlafproblemen und ADHS, was nicht ausschließlich auf die Einnahme von Medikamenten zurückzuführen ist.
Denn das Fernsehen vor dem Zubettgehen, Koffein und zu wenig körperliche Aktivität kann einen negativen Einfluss auf den Schlaf haben. Um die Schlafprobleme zu beseitigen empfiehlt es sich feste Regeln festzulegen: zur Schlafenszeit keine elektronischen Geräte im Kinderzimmer und die Vermeidung von Koffein. Kinder im Alter von 6-13 Jahren sollten 9-11 Stunden Schlaf bekommen.
Zusammenfassend hat die Studie zeigen können, dass Kinder mit ADHS eine ungesündere Lebensweise an den Tag legen, als Kinder ohne ADHS. Die Experten empfehlen deswegen, dass diese Faktoren weiter erforscht werden sollten, um zu beweisen, dass eine Änderung der Lebensweise einen positiven Effekt auf die Symptome des ADHS haben kann. Bis dahin ist es wichtig, die Symptome des ADHS zu lindern und sowohl den Kindern als auch den Eltern und Angehörigen unterstützend unter die Arme zu greifen.
Quellenverzeichnis:
1. http://www.netdoktor.dk/sygdomme/fakta/damp.htm
2. http://jad.sagepub.com.zorac.aub.aau.dk/content/early/2016/04/25/1087054716646452.full.pdf+html
