Einen Schritt näher an der Krebsheilung

Einen Schritt näher an der Krebsheilung

Eine neue Studie hat vielleicht den Code zur Krebsheilung mit Hilfe einer RNA-Lipid-Impfung, geknackt. Diese Impfung stimuliert das eigene Immunsystem dazu, die Krebszellen zu bekämpfen.

Es ist sehr schwer, eine Behandlung gegen Krebs zu finden, da die Krebszellen den Zellen des Körpers sehr ähnlich sind. Deswegen bekämpft das Immunsystem nämlich die Krebszellen nicht. Das Immunsystem greift nämlich nur Antigene an. Antigene sind Proteine, die auf der Oberfläche von Zellen sitzen und für den Körper fremd sind. Normal sind keine Antigene im Körper.

Eine besonders kräftige Reaktion des Immunsystems tritt nämlich nur dann ein, wenn die Krebszellen Antigene auf ihrer Oberfläche tragen. Gesunde und normale Zellen tragen normalerweise keine Antigene. Krebszellen rufen keine Entzündungsreaktion hervor, wie es beispielsweise bei bakteriellen Infektionen der Fall ist.
Deswegen können die Krebszellen in einer Umgebung leben, in der sie nicht vom Immunsystem bekämpft oder beseitigt werden.

Glücklicherweise gibt es nun gute Neuigkeiten. Eine neue Studie von Juni 2016 hat eine Methode gefunden, bei der das Immunsystem direkt beginnt, die Krebszellen zu bekämpfen. Eine Gruppe von Forschern hat einen Impfstoff entwickelt, der kleine Partikel (Nanopartikel) enthält, die aus RNA-Lipid-Bestandteilen besteht. RNA besteht aus Ribonukleinsäuren, die dafür sorgen, dass Proteine gebildet werden können. In diesem Fall sind es Proteine, die die Krebszellen normalerweise beinhalten. Lipide sind Fettstoffe.  Diese Fettstoffe beschützen die RNA vor dem Abbau im Blut. Indem man die RNA-Lipid-Bestandteile versucht hat mit einer negativen Ladung zu versorgen, ermöglicht man den Transport zu Bereichen mit zahlreichen Dendriten. Dendriten sind Zellen, die eine wichtige Rolle im Immunsystem spielen und deswegen für den Angriff der Krebszellen mitverantwortlich sind.

In einem Versuch mit geimpften Mäusen haben Forscher beobachten können, dass Dendriten die RNA-Lipid Bestandteile aufgenommen haben und die darin enthaltene RNA zu einem Protein umzuwandeln.
Dendriten präsentieren daraufhin das neu gebildete Protein den T-Zellen, die eine Art „Killerzelle“ des Immunsystems darstellen und im Stande sind die Krebszellen, die dieses Protein beinhalten, zu vernichten. Bei Mäusen mit Lungemetastasen zeigte die Impfung eine Wirkung. Die Mäuse hatten nach 20 Tagen keine Metastasen mehr. Bei anderen Versuchen konnte der Wachstum von Metastasen vollständig zum Aufhören gebracht werden.

Nach zahlreichen erfolgreichen Versuchen an Mäusen, ist man nun zu Versuchen mit Menschen übergegangen. Diese Versuche bezogen sich auf Patienten mit Melanomen (Hautkrebs). Die Impfung wurde gut von den Probanden vertragen und die einzigen Nebenwirkungen waren gewöhnliche Grippesymptome.  Auch hier haben die Forscher ähnliche Nanopartikel mit RNA Bestandteilen des Tumors angewendet. Die drei Probanden entwickelten daraufhin eine kräftige Reaktion der T-Zellen gegen diese Krebszellen. Einer der Probanden zeigte eine deutliche Reduktion in der Anzahl der Metastasen in den Lymphknoten. Der andere Proband, der bereits Metastasen entfernt bekommen hatte bevor man die Impfung gegeben hatte, war nach sieben Monaten frei von Tumoren. Der dritte Proband zeigte hingegen keine Besserungen, allerdings auch keine Verschlechterung. Die Impfung scheint deswegen ein großes Potential für die zukünftige Behandlung von Krebs zu haben.

Die RNA-Lipid-Impfung ist weder teuer, noch schwierig herzustellen. Deswegen ist es gut möglich, dass ähnliche Impfungen einen Platz in der zukünftigen Behandlung von Krebs einnehmen.
Der nächste Schritt wird sein, dass die Impfung an mehreren Probanden auszuprobieren, um einen Einblick in die genaue Wirkung und Potential zu bekommen – sowohl in Hinblick auf die Heilung von Krebs, aber auch um sicher zu stellen, dass die Impfung sicher ist und dass sie zu guter Letzt mehr Vorteile als Nachteile mit sich bringt.
Die neue Entdeckung weckt Hoffnung, dass es nun eine heilende Behandlung gegen Krebs gibt.

 

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