Laufen repariert das Gehirn und verlängert das Leben

Laufen repariert das Gehirn und verlängert das Leben

Bahnbrechende Forschungsergebnisse zeigen, dass Bewegung in Form von Laufen bei Mäusen dazu geführt hat, dass Moleküle produziert werden, die das geschädigte Nervengewebe im Gehirn reparieren können.

Es ist nichts Neues, dass regelmäßige Bewegung gut für die Gesundheit ist. Es gibt unzählige Gründe dafür sich gesundheitlich durch eine gute Kondition und einen aktiven Alltag fit zu halten. Neueste Forschung zeigt nun, dass Laufen das Gehirn beeinflussen kann und sogar das Leben verlängern kann.

Forscher der Universität zu Ottawa in Kanada haben genau diese Erkenntnisse an Mäusen, die an Ataxie leiden, erforscht.  Ataxie ist eine Erkrankung, die mit unkontrollierten Muskelbewegungen aufgrund von Schädigungen im Kleinhirn, geprägt ist. Das Kleinhirn ist dafür verantwortlich den Bewegungsablauf des Körpers zu koordinieren und das Gleichgewicht zu halten, wenn man zum Beispiel auf einem Bein steht. Die Mäuse, die untersucht wurden, haben einen angeborenes zu kleines Kleinhirn und deswegen große Schwierigkeiten mit dem Gleichgewicht und eine geringere Lebenserwartung.

Die Forscher haben untersucht, wie das Laufen die Mäuse beeinflusst hat. Einige Mäuse bekamen ein Laufrad in ihrem Käfig zum Laufen, während andere Kontrollmäuse kein Laufrad erhielten.

Die Mäuse, die ein Laufrad in ihrem Käfig hatten, lebten im Durchschnitt 12 Monate, was eine normale Lebenserwartung für diese Mäuse ist. Diese Mäuse legten an Gewicht zu und verbesserten ihren Gleichgewichtssinn im Vergleich zu den Mäusen ohne Laufrad.

Die Forscher konnten beobachten, dass die bereits existierenden Nervenbahnen besser isoliert und mehr stabil waren, nachdem die Mäuse eine Zeit lang gelaufen waren. Es zeigte sich, dass die beschädigten Neuronen besser funktionierten. Das Nervensystem der Mäuse bildete eine größere Menge Myelin im Kleinhirn. Myelin ist eine Art Schutzschicht, die die Nervenbahnen umgibt und die Nervenimpulse schneller weiterleitet.

Diese Verbesserungen zeigten jedoch einen abnehmenden Effekt, wenn das Laufrad entfernt wurde.  Der positive Effekt ist somit reversibel.

Um dieser Erkenntnis etwas auf die Spur zu kommen forschten die Wissenschaftler auf molekularem Niveau. Hier fand man heraus, dass ein Molekül namens „Nerve Growth Factor“ , das unter anderem bei körperlicher Aktivität ausgeschüttet wird, auch bei Mäusen, die nicht gelaufen haben, sondern lediglich eine Spritze mit diesem Molekül verabreicht bekommen haben, einen positiven Effekt gezeigt hat. Dieses Molekül mehrere Wirkungen: eine antidepressive Wirkung, Glücksgefühl nach dem Training, eine erhöhte Myelinproduktion und Reduktion der Symptome von einem geschädigten oder zu kleinem Kleinhirn.

Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass ein Heilungsprozess des Gehirns durch gewisse Moleküle in Gang gesetzt werden kann und dass weitere Forschung besonders in Bezug auf die Behandlung von Multipler Sklerose und anderen neurodegenerativen Krankheiten notwendig ist.

 

Quellenverzeichnis:

1) http://www.medicalnewstoday.com/articles/313399.php

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