Reisedurchfall – alles was Sie vor Ihrer Reise beachten sollten

Reisedurchfall – alles was Sie vor Ihrer Reise beachten sollten

Reisedurchfall ist eine der häufigsten Erkrankungen bei Reisenden und je nach Reiseziel liegt das Risiko bei 20-60%. Besonders Reisen zu Entwicklungsländern mit schlechter Hygiene bergen ein hohes Risiko. Lesen Sie hier Ratschläge zu Reisedurchfall und was Sie tun können, wenn sie betroffen sind.

Was ist Reisedurchfall?

Reisedurchfall ist Durchfall bis zu drei bis fünf Mal innerhalb von 24 Stunden und wird häufig von Symptomen wie Magenkrämpfen, Fieber, Übelkeit, Erbrechen und blutigem Stuhl begleitet.

Bei einer milden bis moderaten Form des Reisedurchfalls handelt es sich meistens nur um ein bis zweimal täglich Durchfall ohne Begleitsymptome.

Der Reisedurchfall kommt meistens nach den ersten paar Urlaubstagen und ebbt nach drei bis vier Tagen wieder ab. Vielen wird jedoch der Urlaub vermiest und die Reise wird vorzeitig abgebrochen, da die Symptome schwer auszuhalten sind.

 

Was sind die Ursachen für Reisedurchfall?

Es gibt viele krankheitserregende Mikroorganismen, die Reisedurchfall verursachen können. Die Ursachen hängen von Reiseziel, Jahreszeit und Umgebung ab. Eine der häufigsten Ursachen sind jedoch Bakterien – in 80 % der Fälle sind die nämlich für den Durchfall verantwortlich. Die Bakterienarten, die am häufigsten zu Reisedurchfall führen, sind unter anderem E.Coli – besonders die ETEC (Enterotoxische E. Coli) und Campylobacter (Campylobacter-Enteritis). In seltenen Fällen stecken Viren dahinter. Wenn man Durchfall aufgrund von einem Virus bekommt, ist häufig von dem Rotavirus oder dem Norovirus die Sprache. Diese Form von Durchfall entsteht jedoch sehr plötzlich nach einer Mahlzeit und deutet darauf hin, dass Giftstoffe von Bakterien mit der Nahrung aufgenommen wurden, ohne dass die Bakterien selbst der Auslöser sind.

  

Wie kann man Reisedurchfall vorbeugen?

  • Handhygiene bei der Zubereitung von Nahrungsmitteln – Seife und Wasser sowie Desinfektionsmittel sollten angewendet werden
  • Wählen Sie Ihre Getränke und Nahrungsmittel mit Vorsicht: kein Trinken aus Wasserhähnen, kalte Soßen und Dressings, erwärmte Gerichte, die lange gestanden haben, Gerichte von Märkten
  • Pro- und Synbiotika werden nicht zur Vorbeugung empfohlen, da es keine wissenschaftlichen Belege für eine Reduktion des Risikos gibt. Die Nahrungsergänzungsmittel schaden jedoch nicht.
  • Impfung gegen Cholera ist nur in Cholera-Risiko Gebieten erforderlich
  • Impfung gegen Rotavirus sollte bei Säuglingen bei einem längeren Aufenthalt in einem Entwicklungsland in Erwägung gezogen werden
  • Es wird davon abgeraten vorbeugend Antibiotika einzunehmen, da das Risiko für eine Infektion mit einem antibiotikaresistenten Bakterium besteht – und das ist um einiges gefährlicher als der Reisedurchfall

 

Was Sie bei Reisedurchfall tun können

Im Urlaub hat man nicht gerade Lust einen Arzt aufzusuchen und die meisten wählen, sich selbst zu behandeln. Die ärztliche Behandlung in Entwicklungsländern birgt auch ein gewisses Risiko für andere Krankheiten, da kontaminierte Nadeln Krankheiten übertragen können. Deswegen ist es eine gute Idee, sich vorher zu informieren, was man bei Reisedurchfall tun kann.

Das Wichtigste ist, dass man genug trinkt. Darüber hinaus ist es wünschenswert, die Symptome zu lindern, damit der Urlaub nicht unnötig abgebrochen oder verkürzt werden muss, denn: Reisedurchfall ist häufig ungefährlich und von kurzer Dauer:

  • Flüssigkeit: Erwachsene sollten mindestens 2500 ml Wasser zusammen mit Kohlenhydraten und Salzen zu sich nehmen: 1 Liter gekochtes Wasser mit acht Teelöffeln Zucker und einem Teelöffel Salz und dem Saft von zwei Apfelsinen
  • Verstopfung: Loperamid wirkt krampflösend und sollte nur von Erwachsenen und Kindern über sechs Jahren über einen Zeitraum von maximal zwei Tagen eingenommen werden. Bei schweren Formen von Durchfall mit blutigem Stuhl und Fieber sollte ein Arzt aufgesucht werden.
  • Antibiotika kann bei schweren Formen von Reisedurchfall verschrieben werden – vorausgesetzt die Bakterien reagieren auf diese Antibiotika. Die Krankheitsdauer wird durchschnittlich von drei Tage auf eineinhalb Tage reduziert.  Die Kehrseite der Medaille ist jedoch ein erhöhtes Risiko für eine Infektion mit multiresistenten Bakterien, die besonders schwer zu behandeln sind.
  • Bei Fieber über 38,5 über mehrere Tage und Durchfall über einen Zeitraum von mindestens 14 Tagen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

 

Quellenverzeichnis:

  1. https://www.sst.dk/da/rationel-farmakoterapi/maanedsbladet/2015/rationel-farmakoterapi-7,-2015/rejsediarre
  2. http://www.expeditionmedicine.co.uk/index.php/advice/resource/r-0041.html

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