Warum sind Frauen so anfällig für Essstörungen?

Warum sind Frauen so anfällig für Essstörungen?

Es sind häufig die Frauen, die an Essstörungen leiden und nicht die Männer. Es gibt viele Formen von Essstörungen, jedoch haben sie alle gemeinsam, dass ein Problem in Verbindung mit der Ernährung entsteht. Eine Studie hat gezeigt, dass eine neurologische Ursache die Geschlechterverteilung erklären kann. Frauen sind dementsprechend mehr dazu geneigt, eine gewisse Hirnaktivität in Verbindung mit einer negativen Auffassung des eigenen Körpers, zu entwickeln.

Forscher der Psychologie an der York Universität zu England fanden heraus, dass mehr als 90 % der Studienteilnehmer mit einer Essstörung, Mädchen waren. Jedes Jahr erkranken ca. 50 von 100 000 jungen Frauen an einer Essstörung, während es bei den Männern nur 2 von 100 000 sind.

Es klingt nicht unwahrscheinlich, wenn man hört, dass Frauen sich mehr Gedanken über ihr äußeres Erscheinungsbild machen als Männer. Frühere Untersuchungen haben gezeigt, dass Frauen auch mehr dazu neigen, unzufrieden mit ihren Körpern zu sein. Die Neigung zur Unzufriedenheit spielt eine wichtige Rolle in der Geschlechterverteilung.

Man vermutet, dass die negative Auffassung des eigenen Körpers aufgrund von sozialem Druck entsteht. Frauen sind tendenziell mehr dazu geneigt, kritisch mit ihrem Körper zu sein als Männer.

Andere Studien bestätigen, dass Patienten mit einer Essstörung, besonders Anorexie, dazu neigen, den Körper und dessen Maße zu überschätzen. Das bedeutet, dass diese Patienten sich für dicker und schwerer halten, als sie in Wirklichkeit sind. Dieses Gefühl ist bei vielen weit verbreitet, aber wie genau das Gehirn und die Psyche durch verschiedene Mechanismen diese Gefühle hervorruft, ist bisher noch unbekannt.

Die Forscher der York Universität haben 16 Männer und 16 Frauen ohne Essstörung untersucht. Die Versuchsteilnehmer bekamen ein „Virtual Reality Headset“ aufgesetzt, dass den Blickwinkel einer schlanken und einer übergewichtigen Person visualisierte. Mit anderen Worten sollte dieser Versuch dazu führen, dass die Teilnehmer den Eindruck bekamen, dass das Gezeigte, zu ihrem eigenen Körper gehörte.  Um diese Illusion zu verstärken, wurden die Versuchspersonen von den Forschern am Oberkörper berührt – synchron zu den gezeigten Aufnahmen.

Während des Experimentes wurde die Hirnaktivität der Teilnehmer mithilfe eines MRT gemessen. Die Forscher konnten hier einen direkten Zusammenhang zwischen einer Hirnaktivität in einem bestimmten Bereich im Gehirn, der für die Körperwahrnehmung verantwortlich ist, und den subjektiven Gefühlen wie Furcht und Wut, finden. Die Hirnaktivität war besonders bei Frauen mehr ausgeprägt als bei den Männern.

Deswegen neigt ein übergewichtiger Körper häufiger zu Unzufriedenheit bei Frauen und erklärt vielleicht warum Frauen häufiger an Essstörungen leiden als Männer.

 

Quellenverzeichnis:

1. http://www.medicalnewstoday.com/articles/313466.php
2. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/psyke-hos-boern/sygdomme/anoreksi/anoreksi-forekomst/

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