Zuviel des Guten kann schädlich sein: Aminosäuren verursachen Schizophrenie

Zuviel des Guten kann schädlich sein: Aminosäuren verursachen Schizophrenie

Eine Studie hat nun die Ursachen für die Entwicklung von Schizophrenie beleuchtet. Die Ergebnisse können vielleicht zu der Entwicklung von neuen Behandlungsmöglichkeiten und vorbeugenden Maßnahmen genutzt werden.

Was sind die Ursachen für Schizophrenie?

Die Ursache für Schizophrenie ist bisher noch unbekannt. Heutzutage kennt man einige Faktoren, die die Entwicklung von Schizophrenie begünstigen können: Das Erbmaterial und die Umgebung können eine entscheidende Rolle spielen.

Die Krankheit hat eine gewisse erbliche Komponente, denn ca. 10% der Betroffenen haben einen Elternteil, der ebenfalls an Schizophrenie leidet. Im Vergleich dazu ist das Risiko für die Normalbevölkerung nicht höher als 1%.

Wenn beide Eltern an Schizophrenie leiden, oder man einen eineiigen Zwilling mit der Krankheit hat, steigt das Risiko auf 40-50%. Bedauerlicherweise ist es nicht so einfach, dass es nur ein einzelnes Gen ist, das für die Entwicklung der Krankheit verantwortlich ist. Die Entwicklung der Krankheit ist auf ein Zusammenspiel von mehreren Genen, zurückzuführen. Diese Gene sind jedoch besonders anfällig und können auch zu anderen Krankheiten, wie bipolare Störungen, führen.

Wie bereits erwähnt, ist nicht nur die Genetik für die Entwicklung der Krankheit verantwortlich, denn eineiige Zwillinge erkranken nicht immer beide an Schizophrenie, obwohl das Erbmaterial identisch ist. Hier spielt das Umfeld eine besondere Rolle. Es sind noch lange nicht alle Faktoren bekannt, die zu Schizophrenie führen können, aber man weiß, dass Komplikationen während der Schwangerschaft und Geburt, das Alter der Eltern und Hash-Missbrauch vor dem 15. Lebensjahr sowie die Umgebung, in der man wohnt, zu den Faktoren gehören, die das Risiko erhöhen.

 

Zu viel von der Aminosäure Methionin beeinflusst die Entwicklung des Gehirns

Eine neue Studie von 2017 hat nun einen weiteren Faktor gefunden, der möglicherweise eine Rolle in der Entwicklung von Schizophrenie spielen könnte. Hohe Konzentrationen einer bestimmten Aminosäure haben bei schwangeren Mäusen das Risiko für die Nachkommen an Schizophrenie zu erkranken, erhöht. Diese Erkenntnis lässt die Forscher darauf schließen, dass bald womöglich effektivere Behandlungsmethoden entwickelt werden können.

Die Aminosäure, um die es sich handelt, wird Methionin genannt. Methionin gehört zu den essentiellen Aminosäuren, die der Körper nicht selbst produzieren kann und somit durch die Nahrung hinzugefügt werden muss. Die Aminosäure ist für die Methylierung der DNA notwendig. Die Methylierung ist ein Prozess, der dafür sorgt, dass Gene zum Ausdruck kommen können. Da es sich bei Schizophrenie um eine Krankheit handelt, die auf Entwicklungsstörungen, genetische Fehler und epigenetischen Veränderungen zurückzuführen ist, und die DNA-Methylierung in allen dieser Prozesse involviert ist, scheint der Zusammenhang mit Methionin eindeutig. Methionin ist in Milchprodukten, Eiern, Bohnen, Samen, Nüssen und verschiedenen Arten von Fleisch vorhanden.

Die Studie konnte nun nachweisen, dass hohe Konzentrationen von Methionin im Blut einer schwangeren Maus zu Missbildungen im Gehirn der Nachkommen führen. Das wiederum kann dazu führen, dass die Nachkommen im späteren Leben Schizophrenie entwickeln. Die Studie basiert auf einer Versuchsreihe mit Mäusen, die eine 3-fach-erhöhte Dosis Methionin in der 3. Schwangerschaftswoche erhielten. In dieser Woche findet nämlich hauptsächlich die Entwicklung des Gehirns statt. Die Versuchsreihe zeigte, dass die Nachkommen mit Entwicklungsstörungen, die zu Schizophrenie führen können, geboren wurden. Die Konklusion basiert auf 9 verschiedenen Tests an Mäusen, die auf Symptome und Veränderungen untersucht wurden, die mit Schizophrenie in Verbindung stehen.

Nachfolgend wurden die Mäuse mit den Medikamenten behandelt, die auch bei Menschen bei Schizophrenie angewendet werden. Diese Medikamente sind antipsychotische Arzneimittel. Die Behandlung zeigte sich ebenfalls bei den Mäusen als effektiv.

Die Forscher möchten nun versuchen, herauszufinden, ob die Verhaltensveränderungen der Mäuse auch auf einem molekularen Niveau nachweisbar sind, um weitere Behandlungsansätze gegen Schizophrenie entwickelt zu können. Man erhofft sich eine Behandlung zu finden, die die Veränderungen des Methionins rückgängig machen können oder die Methionin-Umwandlung beeinflussen kann. Die Forschungsergebnisse wecken jedoch Hoffnung für eine baldige Behandlungsverbesserung von Schizophrenie.

 

Quellenverzeichnis:

  1. http://www.netdoktor.dk/sygdomme/fakta/skizofreni.htm

  2. http://www.medicalnewstoday.com/articles/319040.php

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