Dystonie

Dystonie

Was ist eine Dystonie?

Eine Dystonie ist ein neurologischer Zustand, der von unfreiwilligen Bewegungen aufgrund von spontanen Muskelkontraktionen, entsteht. Die Dystonien sind schwer zu kontrollieren und ein paradoxes Bewegungsmuster mit entgegengesetzten Bewegungen gehören zum Krankheitsbild: Der Bizeps arbeitet dem Trizeps entgegen und so wechselt der Oberarm zwischen streckenden und beugenden Bewegungen. Normalerweise entspannt sich der „Gegenspieler“ des aktiven Muskels.

Bei einer Dystonie arbeiten mehrere Muskelgruppen gleichzeitig und das kann zu abnormalen Bewegungen führen. Die Bewegungen wiederholen sich, sind unfreiwillig und bleiben über einen längeren Zeitraum bei. Die Bewegungen können plötzlich initiiert werden oder nur von einzelnen oder mehreren Muskeln ausgeübt werden. Die unnormalen und häufig verdrehten Bewegungen können schmerzhaft sein und aus diesem Grund können Patienten, die an einer Dystonie leiden, im Alltag sehr eingeschränkt sein. Eine Dystonie beeinflusst das Privat-, Gefühls und Arbeitsleben der Patienten und beeinträchtigt die Freiheiten und Unabhängigkeit.

 

Welche Symptome sind bei einer Dystonie typisch?

Typische Symptome bei einer Dystonie sind unfreiwillige Bewegungen:

·      Grimassen

·      Zusammengekniffene Augen

·      Zungenbewegungen

·      Schreibkrämpfe

·      Schräge Kopfhaltung

 

Patienten, die an einer Dystonie leiden, haben selten alle Symptome gleichzeitig.  Ein Drittel aller Patienten haben eine schräge Kopfhaltung, während ein Fünftel unfreiwilliges Zusammenkneifen der Augen erlebt. Einige Patienten sind mehr betroffen als andere und die Intensität und Dauer der unfreiwilligen Bewegungen variiert.

 

Was sind die Ursachen für eine Dystonie?

Eine Dystonie ist eine Bewegungsstörung, die auf eine Erkrankung im motorischen Zentrums (Basalganglien) des Gehirns, zurückzuführen ist.  Die Basalganglien spielen eine wichtige Rolle in der Bewegungskontrolle und Koordination von Bewegungsabläufen. Eine Erkrankung in diesem Bereich des Gehirns führt zu Fehlern in den Signalen vom Gehirn zu den Muskeln und somit zu unkontrollierten und unfreiwilligen Bewegungen.

Die Ursachen für diese Erkrankungen können erblich bedingt sein. In diesem Fall treten die Symptome bereits im Kindesalter auf und verschlimmern sich im Laufe der Zeit. Hier ist es ganz typisch, dass es mit einem Muskel anfängt und größere Teile des Körpers im Laufe der Zeit betroffen werden. Eine Dystonie kann auch als Nebenwirkung auf ein Medikament auftreten. Medikamente, die Dystonien als Nebenwirkungen haben, sind unter anderem Parkinson-Medikamente und Arzneimittel gegen Übelkeit. Darüber hinaus kann eine Dystonie in Verbindung mit Krankheiten wie einer zentralen Parese oder Parkinson entstehen. Die Ursache hierfür ist jedoch unbekannt.

 

Welche Behandlungsmöglichkeiten gibt es bei einer Dystonie?

Eine Dystonie ist schwer zu behandeln und man lässt nur Spezialisten ans Werk. Es gibt keine spezifische medikamentöse Behandlungsmöglichkeit, die eine Dystonie heilen könnte. Die einzige Möglichkeit ist die Symptomlinderung. Bei den Fällen, bei denen eine Dystonie als Nebenwirkung eines Medikaments aufgetreten ist, muss das Präparat abgesetzt werden und die jeweilige Erkrankung muss mit einem alternativen Medikament behandelt werden. In anderen Fällen kann eine Dystonie mithilfe von Botox, einem Nervengift, das die Nervensignale der Muskulatur hemmt, behandelt werden. Eine Injektion mit Botox führt zu einer Lähmung der Muskeln, da diese keine Nervensignale mehr erhalten. Der Effekt nach einer Botox Injektion setzt nach ungefähr einer Woche ein und hält über ein paar Monate an. Diese Behandlungsform ist besonders effektiv, wenn nur wenige Muskeln von der Dystonie betroffen sind.

Bei einer generalisierten Form der Dystonie, das heißt, dass der gesamte Körper betroffen ist, kann eine tiefe Hirnstimulation ausprobiert werden. Bei dieser Behandlungsform werden Elektroden in die Basalganglien des Gehirns eingesetzt, die elektrische Impulse zur Stimulation aussenden. Die Stimulation verändert die Hirnaktivität in den Basalganglien und mindert die unkontrollierbaren Bewegungen. Darüber hinaus ist Physiotherapie ein wichtiger Bestandteil der Behandlung, da die unkontrollierten Bewegungen zu Muskelverspannungen und steifen Gelenken führen.

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