Was ist Frontotemporale Demenz (FTD)?

Die frontotemporale Demenz (FTD) ist eine neurodegenerative Erkrankung, die die Frontal- und Temporallappen des Gehirns betrifft. Sie wird auch als Pick-Krankheit bezeichnet, nach dem Arzt, der sie erstmals 1892 beschrieben hat. Im Gegensatz zur Alzheimer-Krankheit, die hauptsächlich das Gedächtnis betrifft, beeinträchtigt die FTD zunächst Verhalten, Sprache und Entscheidungsfähigkeiten.

 

Symptome der FTD

Die Symptome der FTD hängen vom Subtyp der Erkrankung ab. Es gibt drei Hauptsubtypen der FTD: die Verhaltensvariante der FTD (bvFTD), die semantische Variante der primären progressiven Aphasie (svPPA) und die nichtfließende/agrammatische Variante von der primären progressiven Aphasie (nfvPPA).

Die Verhaltensvariante FTD ist der häufigste Subtyp und macht etwa 60% der Fälle aus. Die Symptome der bvFTD umfassen Veränderungen der Persönlichkeit, des Verhaltens und der sozialen Fähigkeiten. Menschen mit bvFTD können sich sozial unangemessen benehmen, ihre Hemmungen verlieren und impulsive oder zwanghafte Verhaltensweisen zeigen. Sie können auch Schwierigkeiten mit der Planung und Entscheidungsfindung haben und einen Mangel an Empathie oder Fürsorge für andere zeigen.

Die semantische Variante der primären progressiven Aphasie (svPPA) ist ein Subtyp der FTD, der die Sprachfähigkeiten betrifft. Menschen mit svPPA können Schwierigkeiten haben, Wörter zu finden, Objekte zu benennen und Wörter und Konzepte zu verstehen. Sie haben möglicherweise auch Verständnisschwierigkeiten und können eine Verschlechterung ihrer Lese- und Schreibfähigkeit zeigen.

Die nichtflüssige/agrämatische Variante der primären progressiven Aphasie (nfvPPA) ist ein weiterer Subtyp der FTD, der Sprachfähigkeiten betrifft. Menschen mit nfvPPA können Schwierigkeiten mit der Grammatik und der Syntax haben und können eine Verschlechterung ihrer Sprach- und Schreibfähigkeit zeigen. Sie können auch Schwierigkeiten mit der Wortfindung haben und können eine Verschlechterung ihrer Fähigkeit zeigen, komplexe Sätze zu verstehen und zu verwenden.

 

Ursachen und Risikofaktoren der FTD

Die genaue Ursache der FTD ist unbekannt, aber es wird angenommen, dass sie mit abnormen Proteinablagerungen im Gehirn zusammenhängt. Es gibt mehrere bekannte Risikofaktoren, die das Risiko einer Person für die Entwicklung der Krankheit erhöhen können. Dazu gehören:

• Alter: FTD tritt häufiger bei Menschen über 60 Jahren auf, obwohl sie auch bei jüngeren Menschen auftreten kann.
• Genetik: FTD kann durch Mutationen in bestimmten Genen wie z. B. den MAPT-, GRN- und C9orf72-Genen verursacht werden. Diese genetischen Mutationen sind für einige Fälle von FTD verantwortlich. Menschen, mit einer Familiengeschichte von FTD, haben möglicherweise ein höheres Risiko, die Krankheit zu entwickeln.
• Geschlecht: Einige Studien deuten darauf hin, dass FTD bei Männern häufiger auftritt als bei Frauen, jedoch ist dies noch nicht ausreichend belegt.
• Kopfverletzungen: Einige Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Vorgeschichte von Kopfverletzungen das Risiko erhöhen kann, FTD zu entwickeln.
• Andere neurologische Erkrankungen: FTD kann mit anderen neurologischen Erkrankungen wie der Parkinson-Krankheit, der Huntington-Krankheit oder der Motoneuronerkrankung in Verbindung gebracht werden.

 

Diagnose und Behandlung von FTD

Die Diagnose von FTD kann schwierig sein, da die Symptome denen anderer Erkrankungen ähneln können. Eine gründliche Untersuchung, einschließlich neurologischer und psychologischer Tests, Bildgebungsstudien und Bluttests, kann helfen, andere Erkrankungen auszuschließen und eine Diagnose von FTD zu bestätigen.

Derzeit gibt es keine Heilung für FTD, jedoch kann eine Behandlung helfen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Medikamente wie Antidepressiva, Antipsychotika und Stimmungsstabilisatoren können verschrieben werden, um Verhaltens- und Stimmungssymptome zu behandeln. Des Weiteren kann eine logopädische Therapie hilfreich für Menschen mit Sprachschwierigkeiten sein.

 

Zusammenfassung

Zusammenfassend ist die frontotemporale Demenz eine neurodegenerative Erkrankung, die das Verhalten, die Sprache und die Entscheidungsfähigkeit beeinflusst. Die Symptome von FTD hängen von dem Subtyp der Erkrankung ab, können jedoch Veränderungen in der Persönlichkeit, dem Verhalten und den sozialen Fähigkeiten, Schwierigkeiten mit der Sprachkompetenz und Verschlechterung der Entscheidungsfähigkeit umfassen. Obwohl es keine Heilung für FTD gibt, kann die Behandlung dazu beitragen, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern.