Ein hohes Stressniveau kann übergangsweise vorteilhaft sein. Aber wenn der Körper über längere Zeit gestresst wird, kann das ernsthafte Konsequenzen haben. Deswegen ist es wichtig, dass man sich entspannt. Und hier können Atemübungen eine große Hilfe sein.
Viele Meditations- und Atemübungen können das Stressniveau des Körpers senken. Der Effekt kann besonders an der Menge der Stresshormone Cortison und Noradrenalin gemessen werden – denn die Menge dieser Stoffe wird bei einer ruhigen Atmung reduziert.
Eine Forschergruppe des Howard Hughes Medical Institutes der Stanford Universität hat nun nachweisen können, dass Veränderungen in der Menge der Stresshormone mit einer Gruppe von Nerven im Gehirn verbunden sind. Diese Gruppe von Nerven wird als „Bötzinger Komplex“ bezeichnet und reguliert die Atmung,
Die Forscher fanden heraus, dass Veränderungen im „Prä- Bötzinger Komplex“ beruhigende Effekte mit sich führen können. Das bedeutet, dass Veränderungen in der Atmung zu einer Reduzierung des Stressniveaus führen.
Stress ist wichtig
Stress ist nicht immer ein negativer Effekt. Wenn wir gestresst sind, wird die Alarmzentrale des Körpers aktiviert. Das Blut und der Sauerstoff werden im Körper verteilt und das Gehirn arbeitet auf Hochtouren. In diesem Zustand ist man aufnahmefähiger und aufmerksamer – so sehr, dass es sich beinahe so anfühlt, als würde die Zeit stillstehen, denn die gesamte Aufmerksamkeit konzentriert sich auf die jeweiligen Elemente in der Umgebung. Viele Menschen beschreiben diese Gefühle in Verbindung mit einem Autounfall.
Von der Evolution her hat Stress immer eine große Rolle in dem Überleben der Menschheit gespielt. Das Gehirn und der Körper sind besonders aufmerksam und können auf der Lauer sein, wenn Gefahr droht – sowohl wenn man vor einem wilden Tier weglaufen musste, als auch wenn man einen einem potentiellen Autounfall auf der Autobahn ausweichen muss.
Chronischer Stress kann jedoch gefährlich werden. Diabetes, Herzversagen und Schlaganfälle sind nur einige der Zustände, die Stress verursachen kann.
Eine Volkskrankheit
Jeder vierte Deutsche hat ein erhöhtes Stressniveau. Und die Tendenzen sind steigend. Norwegische Forscher haben 2000 verschiedene internationale wissenschaftliche Artikel analysiert und herausgefunden, dass sechs Ursachen für Stress eine wiederkehrende Tendenz aufweisen:
- Konflikte mit der Familie
- Erfolgsdruck und Konkurrenz zwischen Mitstudenten/Kollegen
- Fehlende Unterstützung der Lehrer/Arbeitgeber
- Mangel an sozialen Aktivitäten
- Hohe Erwartungen an sich selbst
- Hohe Erwartungen von der Schule/Universität/Arbeitsplatz
Die Forscher konnten ebenfalls konkludieren, dass das weibliche Geschlecht häufiger von Stress betroffen ist- Deswegen ist es wichtig zu wissen, welche Möglichkeiten es zur Linderung von chronischen Stress gibt. Verschiedene Atemübungen, regelmäßige Pausen und eine Vermutung darüber, was uns stresst, kann das Stressniveau deutlich senken.
