Neue Studie: Gluten ist für gesunde Menschen nicht schädlich

Neue Studie: Gluten ist für gesunde Menschen nicht schädlich

Meinungen zu, wie viel oder wenig Gluten man zu sich nehmen sollte, gibt es viele. Genauso wie die Gründe dafür. Eine dänische Studie untersuchte, was mit gesunden Patienten passiert wenn sie für einen gewissen Zeitraum Gluten zu sich nehmen und im Vergleich dazu einen weiteren Zeitraum einer glutenarme Diät folgen.

Es kann schwierig sein nachzuvollziehen, was gesund und was ungesund ist. Wenn man Zeitungen und Zeitschriften liest, bekommt man den Eindruck, dass sich das zudem von Woche zu Woche ändert. Viele glauben, dass Kohlenhydrate und insbesonders Gluten ungesund sind. 

Gluten ist ein Protein, das in klassischen Getreideprodukten, so wie Weizen, Roggen und Gerste, vorzufinden ist. Wenn man an Zöliakie (Glutenunverträglichkeit) leidet, können schon kleine Mengen an Gluten schädlich für den Darm sein. Daher sollte man diese Erkrankung ernst nehmen. 

In den letzten Jahren ging der Trend dahin, dass eine wachsende Anzahl an gesunden Menschen auf Gluten verzichtet. Der Grund dafür ist die Angst vor einer erhöhten Insulinempfindlichkeit und somit Herz-Kreislauf-Erkrankungen und/oder Typ-II-Diabetes zu entwickeln. Diejenigen, die Gluten aus ihrem Ernährungsplan gestrichen haben, meinen, dass sie sich dadurch besser fühlen.

 

Glutenarme Ernährung spielt bei Entzündungen keine Rolle 

Die Forscher der neuen Studie haben eine Zusammenfassung ihrer Studie mit ihren Erwartungen und Erfahrungen auf videnskab.dk veröffentlicht. Die Absicht hinter der Studie über die dieser Artikel handelt, war herauszufinden, ob sich wissenschaftlich nachweisen lässt, was mit dem Körper passiert wenn Gluten aus dem Ernährungsplan gestrichen wird. 

Einige der Dinge, die nachweislich zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-II-Diabetes führen, sind chronische Entzündungen. Die chronische Entzündung kann durch die Messung der sogenannten Entzündungsmarker bestimmt werden. Die Studie überwachte zusätzlich auch allgemeine Gesundheitsparameter, so wie beispielsweise Cholesterinspiegel, Blutzucker und Darmbakterien. 

Den freiwilligen Probanden der Studie wurde für einen Zeitraum von acht Wochen eine vordefinierte Diät zugewiesen, in der sie eine glutenarme Ernährung einhielten. Danach folgte eine sechswöchige Pause, sowie die Zuweisung eines neuen achtwöchigen Ernährungsplans als Kontrollmaßnahme. 

Die Forscher stellen fest, dass es für die Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-II-Diabetes keine Rolle spielte, ob die Probanden während der Studienphase eine glutenarme Diät einhielten oder nicht. 

 

Signifikante Veränderungen der Darmbakterien

Die glutenarme Ernährung, die den Probanden zugewiesen wurde, war ballaststoffreich. Für viele der Probanden unterschieden sich diese Ballaststoffe von denen, die sie normalerweise zu sich nehmen. Das liegt daran, dass die Ballaststoffe nicht wie sonst von Brot und anderen Getreideprodukten stammen. 

Das führte zu einer neuen Zusammensetzung von Ballaststoffen im Darm der Probanden, was dann ein Verschwinden der sogenannten Bifidobakterien auslöste. Das Vorkommen von Bifidobakterien in der Darmflora wird generell als Zeichen guter Gesundheit interpretiert. Der Grund dafür ist, dass diese Bakterien Ballaststoffe und komplexe Kohenhydrate, die vom Weizen stammen, erfolgreich verwerten können.

Die Glutenreduktion in der Testdiät ist nicht der Grund für den Wegfall der Bakterien. Vielmehr wird angenommen, dass der Mangel an herkömmlichen Ballaststoffen in der Ernährung der Grund dafür ist. Die Forschung deutet nicht eindeutig darauf hin, dass es ungesund ist wenn diese Bakterien im Darm fehlen. Alle Gesundheitsmarker blieben sowohl in der Kontrollperiode, als auch in der Testperiode mit der glutenarmen Ernährung unverändert. 

 

Worauf sollte man in Bezug auf die Gluten-Debatte achten? 

Die Forscher hinter dieser Studie betonen, dass man ungeachtet der Meinung ob Gluten gesund oder ungesund ist, immer Studien finden wird, die entweder den einen oder den anderen Standpunkt bestätigen. 

Worauf man beim Lesen achten kann ist, ob die Studie eine Interventionsstudie ist wie in diesem Fall, oder ob es sich um eine Beobachtungsstudie handelt. Beobachtungsstudien umfassen of Selbsteinschätzungen zur Nahrungsaufnahme. Das bedeutet, die Ergebnisse basieren in manchen Fällen auf einem hohen Maß an Unsicherheit darüber, was tatsächlich verzehrt wurde.

Interventionsstudien hingegen geben genau vor, was die Probanden essen und tun sollen. Außerdem wird der Untersuchungsgegenstand genau beobachtet. Auch in dieser Studie trifft dies zu, da die Probanden einen komplett anderen Ernährungsplan zugewiesen bekamen, der ebenso beobachtet wurde.

Nichtsdestotrotz ist das Fazit dieser kontrollierten Studie eindeutig. Gluten ist für diejenigen, die nicht an Glutenintoleranz leiden, nicht ungesund und erhöht auch nicht das Risiko einer Typ-II-Diabetes oder Herz-Kreislauf-Erkrankung. 
 

Quellenverzeichnis

1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/29097438
2. https://videnskab.dk/krop-sundhed/stor-undersoegelse-er-broed-og-korn-sund…
3. https://videnskab.dk/krop-sundhed/byd-dine-tarmbakterier-velkommen-de-hjae…

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