Bessere Behandlung bei Kehlkopfkrebs

Bessere Behandlung bei Kehlkopfkrebs

Studien an Patienten mit teilweise oder totaler operativer Entfernung des Kehlkopfes nach einer Kehlkopfkrebserkrankung, haben gezeigt, dass wichtige Elemente bisher übersehen wurden und somit Ansätze für neue Behandlungsmöglichkeiten darstellen. Sollte es möglich sein, diese Elemente in die Praxis zu implementieren, könnte die Behandlung von Kehlkopfkrebs um einiges verbessert werden. Sind Sie interessiert, mehr über die Behandlung von Kehlkopfkrebs, zu erfahren, lesen Sie diesen Artikel.

Der Kehlkopf befindet sich in der Halsregion und macht die ersten 4-5 cm der Atemwege aus. Der Kehlkopf hat viele wichtige Funktionen, unter anderem die Stimmbildung. Die Stimme wird gebildet, indem die Luft der Luftröhre an den Stimmbändern vorbei passiert.

Die Symptome bei Kehlkopfkrebs sind unter anderem Heiserkeit, Halsschmerzen und Schluckbeschwerden. Es erkranken jährlich etwa 600 Frauen und 3300 Männer bundesweit an Kehlkopfkrebs und mehr als 1% sterben jedes Jahr daran.
 

Die Behandlung von Kehlkopfkrebs

Kehlkopfkrebs wird heutzutage auf verschiedene Weisen behandelt, da die Krankheitsverläufe variieren und aufgrund von verschiedenen Faktoren ausgelöst werden. Die Wahl der Behandlungsmethode hängt von der Größe des Tumors, der Platzierung des Tumors, ob der Krebs zu anderen Organen und Strukturen gestreut hat und wie der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten ist, ab.

In den meisten Fällen wird eine Strahlentherapie angeboten, da diese sich als effektive Behandlungsmethode bei den meisten Patienten herausgestellt hat. Darüber hinaus bietet diese Behandlungsform die Möglichkeit, den Kehlkopf zu bewahren – und somit auch die Stimme.

Sollte eine Strahlentherapie keinen Effekt zeigen oder ist man von einem Rückfall betroffen, kann es notwendig sein, mit einem operativen Eingriff zu behandeln. Je nachdem wie groß der Tumor ist und wo er platziert ist, gibt es verschiedene operative Behandlungsmöglichkeiten:

  • Entfernung einer oder beider Stimmbänder (Chordektomie). Nach der Operation sind die meisten Patienten heiser. Die Schleimhäute des Kehlkopfes versuchen die Stimmbänder zu imitieren und deswegen erleben viele eine Besserung der Heiserkeit. Die Fähigkeit normal zu atmen und essen bleibt bewahrt.
  • Entfernung des oberen Teils des Kehlkopfs (supraglotische Laryngektomie)
  • Entfernung der einen Seite des Kehlkopfes (Hemilaryngektomie)
  • Entfernung des gesamten Kehlkopfes (Totale Laryngektomie)
     

Wie kann man ohne Kehlkopf atmen?

Die letzten drei genannten Operationsmethoden ermöglichen die Platzierung der Luftröhre überm Brustbein und sichern, dass man weiterhin normal Luft holen kann. Die Luftröhre wird an der Vorderseite des Halses mit einer Kanüle offen gehalten, damit jederzeit Luft ein- und ausströmen kann – diese Vorgehensweise wird Tracheotomie genannt.

Nach einer teilweisen Laryngektomie wird die Luft nur übergangsweise durch eine Kanüle geleitet. Nach einiger Zeit ist es nicht mehr notwendig das Loch offen zu halten und man kann die Wunde heilen lassen. Die Stimme kann sich nach der Operation verändern.

Bei einer total Laryngektomie ist die Tracheotomie eine permanente Lösung. Das Sprechen, Husten und Atmen muss neu erlernt werden. Viele Patienten bekommen eine Art Sprechventil einoperiert, das ihnen hilft die Stimme wiederzuerlangen. Das Ventil stellt eine kleine Öffnung zwischen der Luftröhre und der Speiseröhre dar. Indem ein Finger auf die Öffnung des Ventils gesetzt wird, wird die Luft durch das Ventil gezwungen und kann somit zu Stimmgeräuschen verhelfen. Das Stimmtraining erfordert viel Übung und Geduld und wird in den meisten Fällen von Logopäden unterstützend begleitet.
 

Forschungsergebnisse versprechen bessere Lebensqualität

Das Forschungsprojekt hat nun gezeigt, dass ein wichtiges Element in der Behandlung der Patienten, nämlich das Sprechventil, häufig von Mikroorganismen befallen wird und somit sowohl die Funktionsfähigkeit, als auch die Lebensdauer dieser verringern.

Eine Zusammenarbeit der School of Bioscience und des East Kent Hospitals hat nun zu der Entwicklung von einer vorbeugenden Behandlung der Infektionen mit dem Pilz Candida Albicans geführt.  Diese vorbeugenden Maßnahmen sollen zu einer besseren und länger anhaltenden Funktion des Sprachventils führen.

Darüber hinaus haben die Forscher eine Reihe klinischer Richtlinien für die Behandlung von Patienten mit Sprachventilen entwickelt, die nun in den Krankenhäusern Englands Anwendung finden. Die Vorbeugung von Infektionen hat also zwei Vorteile: ein vermindertes Risiko für eine Infektion im Brustkorb und eine erhöhte Chance für die Bewahrung der Sprachventilfunktion.

 

Quellenverzeichnis:

1. https://www.cancer.dk/strubekraeft-larynxcancer/kort-om-strubekraeft-larynxcancer/
2. https://www.cancer.dk/strubekraeft-larynxcancer/behandling-strubekraeft/operation/
3. http://www.krabbamein.fo/Files/Billeder/Nýggj%20heimas%C3%ADða/Faldarar/Kræftens%20Bekæmpelse/135536_kb_struben_low.pdf
4. https://www.news-medical.net/news/20161129/Scientists-develop-new-method-of-care-to-maintain-speech-in-throat-cancer-patients.aspx
5. https://de.wikipedia.org/wiki/Kehlkopfkrebs

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