Bestimmte Gene können das Risiko für eine Depression erhöhen

Bestimmte Gene können das Risiko für eine Depression erhöhen

Forscher der Universität zu Aarhus haben nun 44 Gene identifizieren können, die das Risiko für eine Depression erhöhen können. Die neuen Erkenntnisse führen zu einem besseren Verständnis über die erbliche Komponente in Depressionen.

Das Risiko für eine Depression ist unter anderem abhängig von den Genen. Eine neue, internationale Studie hat gezeigt, dass 44 verschiedene Gene – sogenannte Risikovarianten – eine Rolle in der Entwicklung von Depressionen spielen. 

Bisher kannte man nur 14 Bereiche des Erbmaterials, die das Risiko für eine Depression beeinflussen können. Nun hat man 30 weitere Bereiche entdeckt. Diese Studie ist die bisher größte – und basiert auf den Daten von mehr als 135 000 Versuchsteilnehmern. Die Studie wurde von der internationalen Forschungsgemeinschaft „Psychiatric Genomics Consortium“ durchgeführt. Die Universität zu Aarhus ist ein Teil dieser Forschungsgemeinschaft. Die sogenannte Metaanalyse beschäftigt sich mit den Resultaten von vielen verschiedenen Studien. 

 

Neue Hoffnung für individuelle Behandlungen

Die Studie gibt neue Erkenntnisse über die Entwicklung von Depressionen. „Die Erkenntnisse über die genetischen Faktoren liefern neue Ansätze für das Verständnis von Depressionen und wie Gene und Umwelt in einem komplexen Zusammenspiel interagieren.“, erklärt Anders Børglum, ein Forscher der Universität zu Aarhus in einer Pressemeldung. 

Laut der Forscher können die neuen Erkenntnisse den Weg für eine neue und effektivere Behandlung bahnen: wenn man weiß, warum die Menschen eine Depression bekommen, kann man gezielter behandeln und eine individuelle Medikamente anbieten. Das könnte die Effektivität von Antidepressiva erhöhen. 

„Die Ergebnisse zeigen, dass die Gene Moleküle enthalten, die als Angriffspunkt für Antidepressiva fungieren. Das verstärkt die Hoffnung, dass man weitere Moleküle als Angriffspunkte für Medikamente finden kann. Wir sind auf dem richtigen Weg“, heißt es laut Anders Børglum. 

 

Wer wird behandelt?

Darüber hinaus wird es einfacher, herauszufinden, wer behandelt werden kann. Man identifiziert die angeborene Anzahl an Risikovarianten des Gens. „Wir zeigen, dass Personen, die mehrere Depressionen hatten, über eine größere Anzahl an genetischen Risikovarianten verfügen, als diejenigen, die nur eine Depression hatten. Das gleiche gilt für Personen, die im jungen Alter an einer Depression erkrankt sind. Aus diesem Grund sollte besonders auf die Patienten geachtet werden, die eine größere Anzahl an Risikovarianten besitzen und somit in einer Risikogruppe sind.“ Erläutert Anders Børglum. 

 

In 40 % der Fälle sind es die Gene

Es ist jedoch nicht ausschließlich die Zusammensetzung unserer Gene, die bestimmt, ob wir an einer Depression erkranken oder nicht. Die erbliche Komponente macht nur 40 % aus. Das bedeutet, dass Umweltfaktoren eine große Bedeutung in der Entwicklung einer Depression haben. Besonders nach Trauerfällen, einer Scheidung, Arbeitslosigkeit oder einem traumatischen Erlebnis ist das Risiko hoch. 

Die Gene können jedoch das Risiko erhöhen. Menschen, die mit vielen verschiedenen der 44 Gene geboren sind, sind nach traumatischen Erlebnissen anfälliger für eine Depression. Generell ist jedoch von einem Zusammenspiel von Umwelteinflüssen und Genen die Rede. Die Gene allein bestimmen also nicht, ob man eine Depression bekommt, sondern können lediglich das Risiko erhöhen oder reduzieren. 

Quellenverzeichnis

1. http://newsroom.au.dk/nyheder/vis/artikel/forskere-identificerer-44-gener-…
2. https://www.b.dk/nationalt/forskerne-afsloerer-44-gener-forbundet-med-depr…
3. http://nyheder.tv2.dk/samfund/2018-05-01-forskere-afslorer-44-gener-forbun…
4. https://videnskab.dk/krop-sundhed/stort-studie-44-forskellige-gener-er-med…

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