Die Bezeichnung Altersanorexie beschreibt einen Zustand mit Appetitlosigkeit der speziell bei älteren Menschen auftritt. Ungefähr 15-20 % aller Senioren erleiden einen unerwünschten Gewichtsverlust. Der Appetitverlust kann auch auf emotionale Probleme, wie Depression oder Sorgen zurückzuführen sein. Dennoch ist die Ursache in den meisten Fällen unbekannt.
Ältere Studien haben gezeigt, dass die Appetitlosigkeit der älteren Bevölkerung darauf zu zurückzuführen ist, dass die Produktion des Hormons Ghrelin abnimmt. Das Hormon gibt nämlich ein Hungergefühl.
Die Forscher der Plymouth Universität in England haben nun eine Änderung in der Produktion eines anderen Hormons finden können. Dieses Hormon nennt sich Peptid YY und ist wahrscheinlich die Ursache für die Appetitlosigkeit. Um der Ursache auf den Grund zu gehen, untersuchte man 31 gesunde Erwachsene im Alter von 21 und 92 Jahren. 6 der Teilnehmer waren über 80 Jahre alt. Die Forscher hatten jedoch eine große Herausforderung: Ältere Versuchsteilnehmer zu finden, die keine Gesundheitsprobleme hatten und damit gesund waren.
Das war eine Notwendigkeit um herauszufinden, welche Änderungen unabhängig von den Krankheiten geschehen. In dem Versuch sollten alle Teilnehmer ein paar Stunden fasten, bevor diese ein normales Frühstück mit 660 Kalorien zu sich nehmen durften. Nach dem Frühstück wurden die Konzentrationen von Peptid YY, Ghrelin und Glucagon-like Peptide 1(GLP-1) gemessen. GLP-1 ist ein Hormon, das den Appetit reduziert und die Ausschüttung von Insulin alle drei Stunden stimuliert. Darüber hinaus wurden die Versuchsteilnehmer darum gebeten, zu beurteilen, wie hungrig sie waren, wie viel sie essen würden und ob das Essen geschmeckt hat.
Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass die Älteren im Vergleich zu den Jüngeren eine niedrigere Peptid YY Produktion hatten. Die Hormonkonzentrationen von Ghrelin und GLP-1 waren bei den Altersgruppen jedoch gleich.
Die Versuchsteilnehmer über 80 Jahre berichteten weniger Hunger, beurteilten die benötigte Nahrungsmenge als kleiner und unappetitlicher als die jüngeren Teilnehmer.
Zusammenfassend haben die Forscher herausgefunden, dass eine erhöhte Produktion des Peptid YY dazu führen kann, dass ältere an Appetitlosigkeit leiden. Obwohl noch weitere Forschungsprojekte notwendig sind, um die Bedeutung von dem Peptid YY zu beurteilen, so sind die Ergebnisse äußerst vielversprechend.
Sollten größere Studien ähnliche Resultate finden, können die Forscher beginnen das Ungleichgewicht des Hormons zu behandeln und somit die Appetitlosigkeit und die Altersanorexie behandeln.
Quellenverzeichnis:
