Hinweis: Dieser Artikel bezieht sich nicht auf den Herpes-simplex-Virus 1 (Lippenherpes) oder den Herpes-simplex-Virus 2 (Herpes genitalis).
Herpesviren können zu Alzheimer führen. Das ist auf jeden Fall das, was eine neue amerikanische Studie von der Icahn School of Medicine nachweisen konnte. Das weckt Hoffnung für eine medizinische Vorbeugung von Demenz.
Die Alzheimer-Krankheit ist die häufigste Form von Demenz. Die Symptome belaufen sich auf Gedächtnisverlust, Sprachstörungen, Desorientierung und Persönlichkeitsstörungen.
Die neuen Erkenntnisse zeigen, dass die Gehirne von den Patienten mit der Alzheimer-Krankheit fast doppelt so hohe Herpesvirenkonzentrationen der Herpesvirusformen 6 (HHV6A) und 7(HHV7) hatten – im Vergleich zu gesunden Gehirnen. Laut der Forscher deutet das darauf hin, dass ein gewisser Zusammenhang zwischen den Herpesviren und der Alzheimer Krankheit besteht – und dass die Herpesviren sogar eine Ursache für die Entwicklung von Alzheimer sein könnten.
Die amerikanischen Forscher haben ebenfalls herausgefunden, dass die Herpesviren den Abbau des Stoffes Beta-Amyloid beeinflussen– ein Abfallstoff, der sich bei Alzheimer Patienten in den Gehirnzellen ansammelt. Beta Amyloid verschlimmert die Alzheimer-Krankheit.
Was bedeuten diese Funde?
Laut der Forscher dieser Studie können diese Erkenntnisse in der Zukunft zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen. „Diese Erkenntnisse eröffnen uns neue Möglichkeiten in der Behandlung von einer Krankheit, die bisher schwer zu behandeln war“, erklärt Sam Gandy, der Professor der Studie in einer Pressemeldung. Die Forscher haben noch keine Antwort darauf gefunden, ob die Herpesviren auch die Ursache für die Entwicklung von der Alzheimer-Krankheit sein könnten. Aber laut der Forscher ist es wahrscheinlich, dass die Herpesviren das Gehirn auf eine bestimmte Art beeinflussen. Die Viren beeinflussen das Netzwerk zwischen den Hirnzellen und beschleunigen die Entwicklung von der Alzheimer-Krankheit.
Die schlechten Nachrichten
Obwohl die Forscher der Auffassung sind, dass die Herpesviren eine Rolle in der Entwicklung von der Alzheimer-Krankheit spielen, ist es leider nicht sicher, dass es bereits in näherer Zukunft zu neuen Behandlungsmöglichkeiten führen könnte. Die Herpesviren HHV-6A sind sehr schwer zu behandeln. Darüber hinaus gibt es bisher noch keine guten Untersuchungen für Herpesinfektionen. Die amerikanischen Forschungsergebnisse basieren auf Ergebnissen von Gehirnen von toten Patienten.
Die Forscher erwarten neue Möglichkeiten
Die Forscher sind sich einig, dass neue Untersuchungsmöglichkeiten zur Erkennung von Herpesviren an lebenden Menschen gefunden werden müssen. Der nächste Schritt für die Forscher der Icahn School of Medicine ist, herauszufinden, ob die Untersuchung der Rückenmarksflüssigkeit einen Aufschluss über den Infektionsstatus mit den Herpesviren geben kann.
Die amerikanischen Forscher wollen ebenfalls die Wirkung der Viren genauer untersuchen, um sich sicher zu sein, welche Möglichkeiten die neuen Erkenntnisse in Hinblick auf die Behandlung und Vorbeugung liefern.
Verschiedene Herpesviren
Obwohl man keine Symptome von einer Herpesinfektion bemerkt hat, kann es sein, dass man den Virus im Körper trägt (latente Infektion). Bei einigen kann der Virus in gewissen Situationen reaktiviert werden, aber bei die meisten bleiben verschont.
Fast alle Menschen haben den Herpesvirus 6 (HHV6B), der nicht einer dieser zwei genannten Herpesviren ist. HHV 6B wird mit dem Speichel übertragen. Es gibt insgesamt neun verschiedene Herpesviren, und nur zwei von denen können in Verbindung mit der Alzheimer-Krankheit gebracht werden.
