Ein erhöhter Cholesterinspiegel erhöht das Risiko für Arthrose

Ein erhöhter Cholesterinspiegel erhöht das Risiko für Arthrose

Eine klinische Studie hat sich nun näher mit dem Effekt von einem erhöhten Cholesterinspiegel und der Entwicklung von Arthrose beschäftigt – besonders im Knie. Die Ergebnisse sind verblüffend und lassen vermuten, dass die Lebensweise eine größere Rolle spielt, als bisher angenommen.

Was ist Arthrose?

Arthrose ist eine degenerative Erkrankung, die von dem Abbau und Verschleiß von Knorpel und Gewebe um und in den Gelenken, geprägt ist. Ungefähr ein Drittel der deutschen Bevölkerung über 65 Jahren leidet an einer Form von Arthrose und ist dadurch im Alltag stark eingeschränkt. Obwohl so viele Menschen von Arthrose betroffen sind, ist die Ursache für diesen Zustand noch nicht vollständig erforscht. Man vermutet, dass das Alter, Übergewicht und harte körperliche Arbeit zu den Faktoren gehören, die das Risiko für die Entwicklung von Arthrose erhöhen.

 

Wie kann man den Zusammenhang erklären?

Im Alter und auch bei Übergewicht können metabolische Veränderung dazu führen, dass die Prozesse des Knochenaufbaus- und Abbaus aus dem Gleichgewicht geraten. Darüber hinaus vermuten Forscher, dass der Fettstoffwechsel eine Rolle spielen könnte, aber bisher wurde diese Vermutung noch nicht wissenschaftlich bestätigt. Ein Forscherteam hat sich nun genau das zum Ziel gemacht und eine klinische Studie durchgeführt.

 

Der Cholesterinspiegel ist ein Risikofaktor

Die Ergebnisse der Studie zeigten, dass ungefähr 40% der 14 000 zufälligen Versuchsteilnehmer an Knieschmerzen verbunden mit Arthrose im Knie betroffen waren. Es konnte ein Zusammenhang zwischen dem Cholesterinspiegel und den Knieproblemen bei Arthrose nachgewiesen werden. Die Forscher fanden auch heraus, dass erhöhte Cholesterinwerte in der Familie ebenfalls als Risikofaktor gelten und das Risiko für die Entwicklung von Arthrose um 26% erhöhen.

Im Vergleich zu den Patienten, die keinen erhöhten Cholesterinspiegel hatten, hatten diejenigen mit einem erhöhten Cholesterinspiegel, ein 20 % höheres Risiko für Arthrose. Mit Hilfe von statistischen Berechnungen und Analysen war es den Forschern möglich nachzuweisen, dass das Risiko für Arthrose pro Einheit Cholesterin mit 9% erhöht wird. Nachdem der Zusammenhang zwischen einem erhöhten Cholesterinspiegel und der Entwicklung von Arthrose nachgewiesen werden konnte, stellt sich nun die Frage, was man mit dem neuen Wissen in der Praxis anstellt.

Die Ergebnisse zeigen, dass eine Vorbeugung von Arthrose mithilfe von cholesterinsenkenden Arzneimitteln möglich sein müsste. Doch ein Blick über den Tellerrand verrät, dass Studien anderer Länder diesen Zusammenhang nicht nachweisen konnten. Aus diesem Grund kann sich zu jetzigem Zeitpunkt lediglich konstatieren, dass cholesterinsenkende Arzneimittel eine Rolle in der Behandlung von Arthrose spielt – auch wenn die genauen Mechanismen weiterhin unklar sind.

 

Und was bedeutet das nun?

Was ist die Konklusion? Es wird weiterhin Forschung in diese Richtung betrieben werden müssen, um den Zusammenhang vollständig zu verstehen und nachzuweisen. Nichts desto trotz kann nicht abgestritten werden, dass ein gesunder Lebensstil und eine ausgewogene Ernährung zur Senkung des Cholesterinspiegels nicht schaden kann – und das nicht nur in Hinblick auf Arthrose, sondern auch von anderen Erkrankungen.

Quellenverzeichnis

1. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/knogler-muskler-og-led/ill…
2. https://www.gigtforeningen.dk/viden-om-gigt/diagnoser/slidgigt/
3. https://www.nhs.uk/conditions/osteoarthritis/
4. Riddle, D. L., Moxley, G. & Dumenci, L. Associations between statin use and changes in pain, function and structural progression: a longitudinal study of persons with knee osteoarthritis. Ann. Rheum. Dis. 72, 196–203 (2013).
5. Clockaerts, S. et al. Statin use is associated with reduced incidence and progression of knee osteoarthritis in the Rotterdam study. Ann. Rheum. Dis. 71, 642–647 (2012).
6. https://www.nature.com/articles/s41598-017-10158-8

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