Ein Virus gegen Karies

Ein Virus gegen Karies

Zukünftig könnte ein Virus zur Kariesbehandlung angewendet werden. Chinesische Zahnärzte vermuten eine Behandlungmöglichkeit für Karies und Löcher in den Zähnen gefunden zu haben.

Forscher der irischen Universität zu Cork fanden bereits vor drei Jahren einen Virus, der die sogenannten Streptococcus mutans, oder auch „Karies”, bekämpfen kann. Kariesbakterien sind die Ursache für Löcher in den Zähnen und bekämpft man diese Bakterien, verhindert man auch die Bildung von Löchern.

Bei dem Virus handelt es sich um einen Virus namens APCM01, der sich in einer natürlichen Form im Speichel befindet. Der irische Mikrobiologe Colin Hill fand diesen Virus im Speichel und konnte nachweisen, dass dieser die Fähigkeit besitzt, Kariesbakterien zu bekämpfen. 

Colin Hill vermutete daraufhin, dass eine hohe Konzentration des Virus APCM01 möglicherweise sogar Löcher in den Zähnen behandelt könnte. Und obwohl die konzentrierte Form des Virus bisher nur im Labor getestet wurde, konnten vielversprechende Wirkungen auf Karies verzeichnet werden. 

Wenige Stunden nachdem der Virus mit den Kariesbakterien in Berührung gekommen war, hörten die Bakterien auf zu wachsen, weil der Virus die Zellwände der Bakterien angegriffen hatte. Nach 48 Stunden hatte der Virus die Zellwände der Bakterien so sehr zersetzt, dass nur 0.001 % übrig war. 

Colin Hill spielt mit dem Gedanken, dass die Enzyme, die die Zellwände der Bakterie zersetzten, zu isolieren und Zahnpasta hinzuzufügen. Die enzymhaltige Zahnpasta könnte somit das Risiko für Löcher in den Zähnen senken. 

 

Warum bekommt mach Löcher in den Zähnen?

Es befinden sich immer Bakterien im Mundraum und auf den Zähnen, aber in den seltensten Fällen sind diese schädlich. Wenn die Bakterien jedoch nicht regelmäßig entfernt werden, kann sich ein Film von Bakterien auf den Zähnen bilden, der als Plaque bezeichnet wird. Die Bakterien nehmen den Zucker in der Nahrung auf und deswegen ist davon die Rede, dass Zucker zu Löchern in den Zähnen führen kann. 

Einige der Bakterien produzieren eine Säure, wenn sie Zucker aufnehmen. So lange sich die Mengen dieser Säure in Grenzen hält, sorgt der Speichel für die Reinigung. Setzen sich jedoch zu viele Bakterien auf die Zähne und man trinkt zuckerhaltige Getränke, kann der Speichel die Säure nicht beseitigen – wenn das passiert zerstört die Säure nach und nach die Zähne und kann zu Löchern führen. Der Virus APCM01 kann somit die Bakterien beseitigen und auch das Risiko für Löcher reduzieren. 

 

Die Zahnärzte haben eine andere Lösung 

Wenn man bereits Löcher in den Zähnen hat, haben die Zahnärzte nun eine andere Lösung gefunden. Der Forscher Xuedong Yhoub der Sichuan Universität in China hat nun ein Material erstellt, dass die Löcher füllen und gleichzeitig die Kariesbakterien bekämpfen kann. Eine Kombination aus verschiedenen Nanopartikeln mit diversen Eigenschaften könnte zukünftig als Füllmaterial von Löchern angewendet werden.  

Das Füllmaterial hat den Vorteil, dass es den Zahnschmelz wiederaufbauen kann, nachdem die Säure der Kariesbakterien diesen angegriffen hatte. Bisher sind diese Nanopartikel nur im Labor getestet worden, aber es konnten trotzdem vielversprechende Effekte erreicht werden. 

Eine Zusammenarbeit zwischen Forschern der Universität zu Maryland und Xuedong Zhoub führte zu einigen Versuchen. Die Kariesbakterien konnten zwar auf dem Füllmaterial wachsen, aber die Säureproduktion dieser Bakterien fiel markant – die Füllmasse aus Nanopartikeln konnte dafür sorgen, dass nur ein Zehntel der gewöhnlichen Menge an Säure produziert wurde. 

Zunächst muss weiterhin fleißig Zähne geputzt werden, aber in der Zukunft könnte es neue Behandlungsmethoden geben, die Löcher in den Zähnen noch effektiver verhindern kann. 

Quellenverzeichnis

1. Illustreret Videnskab nummer 8/2018 – Virus skal give alle nul huller
2. https://www.netdoktor.dk/sygdomme/fakta/caries.htm
3. https://www.tandlaegeforeningen.dk/Patienter/sygdomme_og_gener_A-AA/A-F/ca…

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