Der humane Papillomvirus, auch als HPV bekannt, ist ein Virus, der einen Großteil der Weltbevölkerung infiziert hat und auch in Deutschland weit verbreitet ist. Die meisten Deutschen sind zu irgendeinem Zeitpunkt in ihrem Leben mit einer Form eines HPV infiziert – im Kindesalter zeigt sich die Infektion in Form von Warzen an den Händen und Füßen. Später im Leben kann der Virus sexuell übertragen werden und zu Genitalwarzen führen.
Einige Menschen haben eine symptomfreie Infektion, da deren Immunsystem den Virus bekämpfen kann, bevor dieser eine regelrechte Infektion verursachen kann. Es gibt mehr als 100 Typen des humanen Papillomvirus, die zu verschiedenen Krankheiten führen können. Einige HPV Typen verursachen gutartige Krankheiten wie Warzen, während andere zu bösartigen Krankheiten wie Krebs führen können.
Die HPV-Impfung schützt vor gewisse Typen HPV
Die HPV-Impfung ist eine Impfung, die einen wissenschaftlich belegten Schutz vor Gebärmutterhalskrebs aufweist. Diese Krebsform ist die häufigste Krebsform, die von HPV verursacht wird. In den seltenen Fällen, bei denen das Immunsystem es nicht schafft, den Virus erfolgreich zu bekämpfen, wird die Infektion chronisch und kann zu der Entwicklung von Krebs führen.
Die Impfung gegen Gebärmutterhalskrebs deckt die HPV Typen 16 und 18. Diese Typen sind für 70 % aller Gebärmutterhalskrebserkrankungen verantwortlich. Die Impfung schützt allerdings auch vor den zwei weiteren HPV Typen, nämlich Typ 6 und 11, die für 90 % aller Genitalwarzen verantwortlich sind.
HPV kann auch zu anderen Krebsformen als Gebärmutterhalskrebs führen. Die Virusinfektion kann zu Analkrebs, Peniskrebs, Vaginalkrebs und Vulvakrebs führen. Nicht nur die genitalen Bereiche des Körpers können betroffen sein, sondern auch die Mund-, Kopf und Halsregion.
Schützt die HPV-Impfung vor anderen Krebsformen als Gebärmutterhalskrebs?
Der HPV Typ 16 ist sowohl mit der Entwicklung von Gebärmutterhalskrebs, als auch mit Mundhöhlenkrebs assoziiert. Da die HPV-Impfung vor HPV16 schützt, liegt der Gedanke nahe, dass die Impfung auch einen schützenden Effekt vor Mundhöhlenkrebs aufweisen kann.
Die amerikanische Gesundheitsbehörde FDA ist verantwortlich für die Genehmigung von Medikamenten bevor diese auf dem Markt kommen. Da die Forschung bisher nur wenige Studien zu dem schützenden Effekt der HPV-Impfung vor Mundhöhlenkrebs durchgeführt hat, ist der Effekt wissenschaftlich noch nicht belegt. Aus diesem Grund sind noch keine potentiellen positiven Effekte der HPV-Impfung bezüglich Mundhöhlenkrebs veröffentlicht worden.
Da die Impfung verhindern kann, dass man mit HPV infiziert wird, ist vermutlich ein schützender Effekt vorhanden – auch vor anderen Krebsformen. Diese Theorie bestärkt viele Wissenschaftler darin, dass es eine Notwendigkeit ist, auch die männliche Bevölkerung vor diesen Viren mit der HPV-Impfung zu schützen. Eine HPV-Impfung für Männer würde sowohl die Herdenimmunität fördern, als auch das Risiko für Peniskrebs, Analkrebs und Mundhöhlenkrebs verringern.
Bei einer Infektion mit dem HPV ist eine Impfung wirkungslos, und deswegen werden die Mädchen im jungen Alter von 12 Jahren gegen HPV geimpft.
Obwohl es bisher noch keine wissenschaftlich belegten Beweise für den schützenden Effekt der HPV-Impfung vor anderen Krebsformen als Gebärmutterhalskrebs gibt, nehmen Forscher an, dass ein solcher Effekt erlangt werden kann.
Da Männer häufiger von Mundhöhlenkrebs betroffen sind als Frauen, und da die Krankheit sich erst sehr spät im Krankheitsverlauf mit Symptomen bemerkbar macht, ist es eine Überlegung wert, sich gegen HPV impfen zu lassen.
Quellenverzeichnis:
1. http://www.ssi.dk/service/sygdomsleksikon/h/human%20papilloma%20virus%20infektion.aspx
2. http://oralcancerfoundation.org/understanding/hpv/hpv-oral- cancer-facts/
3. https://www.cancer.dk/mundhulekraeft-tungekraeft/symptomer- mundkraeft/
