Erderwärmung könnte der Grund für mehr Pollenallergiker sein

Erderwärmung könnte der Grund für mehr Pollenallergiker sein

Mehrere Studien weisen auf einen Zusammenhang zwischen Erderwärmung und mehr Pollenallergikern hin. Die Erderwärmung bewirkt auch einen früheren Saisonbeginn und eine längere Saisondauer.

Die Tage werden wärmer und die Abende länger. Blütezeit. Das heißt auch, dass die Pollensaison eröffnet ist. Die Zahl der Pollen in der Luft ist bedeutend angestiegen und gleichzeitig beginnt die Saison immer früher. Laut weltweiten Forschungsergebnissen könnte der Grund dafür der menschengemachte Klimawandel sein.

 

Ähnliche Trends in der gesamten Nordhalbkugel

Daten aus der Schweiz weisen nach, dass sich die Pollensaison in Zentraleuropa zwischen 1969 und 2006 um 15 Tage verschoben hat. 

Während des Zeitraums 2001 bis 2011, begann die Baumpollen-saison durchschnittlich eine Woche früher als zwischen 1994 und 2000, belegt eine US-amerikanische Studie. Das liegt daran, dass die Bäume früher Knospen treiben, wenn die Temperaturen steigen. Die Bäume setzen dementsprechend ihren Pollen früher frei, der sich dann über den Wind verbreitet und den vielen Pollenallergikern erhebliche Unannehmlichkeiten bereitet.

Die Regionen aus der Studie, in denen die Pollensaison früher beginnt, haben eine Gemeinsamkeit: die Durchschnittstemperaturen sind im selben Zeitraum angestiegen.

 

Mehr Birkenpollen-allergiker als früher

Birke ist die Baumart, auf die die meisten Menschen in Europa allergisch reagieren. Birken sind größtenteils in Nord- und Zentraleuropa zu finden. In diesen Regionen leiden immer mehr Menschen an Allergien. Wodurch der Anstieg an Pollenallergikern ausgelöst wird, muss jedoch erst herausgefunden werden. Allergien können erblich bedingt sein, davon abgesehen, ist jedoch Vieles unbekannt.

Anne Holm Hansen, die Vize-Leiterin der Organisation Astma-Allergi Dänemark, der Dänischen Asthma und Allergie-hilfe, sagt: „Im Grunde wissen wir nicht, was der Auslöser ist. Theorien gibt es viele. Sicher ist nur, dass wir nur auf die Stoffe allergisch reagieren, die wir auch einatmen. In China beispielsweise gibt es keine Birken und somit auch keine Birkenpollenallergie. Dort existiert jedoch eine Allergie auf eine bestimmte Reispflanze. Das heißt, auch wenn man erblich bedingt zu einer Allergie veranlagt ist, entwickelt man keine Symptome wenn man dem Allergiestoff nicht ausgesetzt ist.“

Daten mehrerer Studien und von 20.000 Testpersonen aus ganz Europa zeigen, dass es heute, im Vergleich zum Studienbeginn, doppelt so viele Birkenpollen-allergiker in der europäischen Bevölkerung gibt. Zuvor lag die Anteil bei 8 %, nun ist er jedoch auf 16 % angestiegen.

Sogar Bewohner des Mittelmeerraums, in dem keine Birken wachsen, sind heutzutage einer großen Menge an Birkenpollen ausgesetzt. Das liegt daran, dass der Pollen mit dem Wind über den Kontinent getragen wird.

 

Invasive Ambrosiapollen führen zu großen Problemen 

Anne Holm Hansen äußert: “Der Klimawandel verursacht das Aufkommen invasiver Pflanzenarten. In einigen Regionen in Deutschland und der Schweiz sind Ambrosiapollen außer Kontrolle geraten und extrem allergen. Auch in Dänemark wurden sie schon gesichtet und dort wurde die Pflanzenart bisher noch nie gesehen.“

Das Aufkommen der Ambrosiapollen, die ihre Pollen spät im Jahr freisetzen, führt zu einer längeren Pollensaison. Zugleich beginnt die Birkensaison früher, da Birken durch die steigenden Temperaturen schon früher blühen.

 

Forschung wird niedrige Priorität beigemessen

Anne Holm Hansen sagt aus: “Obwohl sich ein erheblicher Anstieg an verschiedenen Pollenallergien nachweisen lässt, hören wir nicht viel über dieses Thema. Forschung in diesem Gebiet besitzt eine niedrige Priorität, da Allergien für Viele nicht besonders interessant sind.“

Gegen Allergien gibt es keine Heilmittel. Das Beste Gegenmittel ist eine Impfung. Die Impfung wird jedoch nur bei schweren Fällen einer Pollenallergie verschrieben, da sie erhebliche Nebenwirkungen mit sich bringt.

Die Medikamente in diesem Gebiet haben sich seit vielen Jahren nicht weiterentwickelt und laut Anne Holm Hansen ist mehr Forschung deshalb dringend notwendig.

 

Andere Holztypen können Allergikern Linderung schaffen 

Anne Holm Hansen teilt mit: “Wenn man Pollenallergikern etwas Gutes tun möchte, muss man die vorwiegend allergenen Bäume durch andere Arten ersetzen.“

Die Bäume,die am häufigsten Probleme hervorrufen, sind windbestäubt. Das bedeutet, die Bäume setzen ihren Pollen frei, und dieser dann durch die Atemluft herumweht. Andere Baumarten werden von Insekten bestäubt, was bedeutet, dass diese Bäume nicht auf Pollenabsonderung zurückgreifen. 

Anne Holm Hansen sagt aus: “Blühende Bäume werden oft durch Insekten bestäubt und rufen weniger Allergien hervor als windbestäubte Bäume. An vielen Orten werden japanische Kirschblüten gepflanzt. Sie können dazu beitragen, dass weniger Menschen Allergiesymptome entwickeln und sich besser fühlen. Wir müssen nicht alles mit Asphalt zupflastern, wir können sogar einige Bäume pflanzen, die zum einen schöner sind, und zum anderen nützlicher sind.“

Quellenverzeichnis

1. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30829410
2. https://www.researchgate.net/publication/241694174_Climate_change_effect_o…
3. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/18481116

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