Hyperhidrose – die unbekannte Schweißerkrankung

Hyperhidrose – die unbekannte Schweißerkrankung

Schweißige Handflächen, mehrmaliges Duschen am Tag und die Angst, andere mit dem eigenen Schweißgeruch zu belästigen sind Teil des Alltags.

Emma Uhrenfeldt Solberg erzählt: “Wenn ich einen schlechten Tag habe, möchte ich ganz sicher nicht in der Nähe von Anderen sein, weil ich sie mit meinem Schweißgeruch nicht belästigen möchte.”

Emma Uhrenfeldt Solberg ist 19 und arbeitet als Aupair in London.

Seit ihrer Kindheit leidet sie an übermäßiger Schweißproduktion. Zum ersten Mal fiel ihr das mit acht Jahren auf. Zu Beginn hatte sie nur Probleme mit schweißigen Handflächen, doch kurz darauf begann das Schweißproblem auch in den Achseln. Zuerst wussten Ärzte nicht woran das lag, aber nach etlichen Jahren der Unsicherheit, kam heraus, dass sie an Hyperhidrose litt.

 

Was ist Hyperhidrose?

Menschen, die an Hyperhidrose leiden, weisen eine übermäßige Schweißproduktion auf. Diese tritt in einem solchen Maße auf, dass die Erkrankung gesellschaftliche Einschränkungen mit sich bringt. Viele Betroffene empfinden sozialen Kontakt als Problem, da sie mehr schwitzen als in der Öffentlichkeit als normal wahrgenommen wird. 

Es gibt zwei Arten der Erkrankung. Die erste nennt sich primäre Hyperhidrose und tritt bei Patienten auf, die mit dieser Erkrankung geboren wurden. Sekundäre Hyperhidrose tritt in Verbindung mit anderen Krankheiten als Nebenwirkung auf.

Patienten mit Hyperhidrose haben nicht mehr Schweißdrüsen als Andere, jedoch produzieren ihre Schweißdrüsen bis zu zweimal so viel Schweiß. Außerdem tritt die Schweißproduktion unregelmäßiger auf als bei Gesunden. Daher ist eine niedrige Herzfrequenz und Ruhe nicht immer ausreichend. Und genau deshalb haben Menschen mit Hyperhidrose Probleme in ihrem Sozialleben.

 

Sommer ist die Hölle

Wenn Andere sich freuen wenn die Tage länger und wärmer werden, sodass man wieder kurze Hosen tragen kann, wird Hyperhidrose Patienten besonders unbehaglich. 

Emma berichtet: “Wenn die Jahreszeit sich ändert, ist es die Hölle. Im Sommer ist er erheblich schlimmer, denn dann bin ich besonders betroffen. Wenn die Temperaturen ungefähr 15 Grad erreichen, muss ich normalerweise mehr als einmal pro Tag duschen, um zu verhindern, dass ich meine Mitmenschen mit Schweißgeruch belästige.”

Sie sagt auch: “Normalerweise versuche ich mich durch die Krankheit nicht einschränken zu lassen, aber in einigen Situationen tue ich es unbewusst doch. Wenn ich Fremde kennenlerne, bin ich oft sehr zurückhaltend was engen Körperkontakt angeht, beispielsweise bei Umarmungen.”

 

Nur wenige kennen die Erkrankung – Schweiß ist ein Tabuthema

Viele leiden an Hyperhidrose, aber nur wenige wissen es. Trotz der Verbreitung ist die Krankheit selten Gesprächsstoff für Alltagsgespräche. 

Auch Emma weist darauf hin: “Es ist unglaublich selten, dass ich etwas über Hyperhidrose höre, lese oder sehe. Das ist einer der Gründe weshalb ich versuche, offen damit umzugehen und darüber aufzuklären.”

Viele haben Angst sich zu öffnen und über ihre Situation zu sprechen. Der Grund dafür ist die allgemeine Auffassung, dass Schweißprobleme ein Tabuthema sind. Einige könnten Schweiß mit mangelnder Körperhygiene verbinden, obwohl das ist nicht der Fall ist. 

Emma sagt: “Körperflüssigkeiten gehören häufig zu den Tabuthemen. Das bedeutet, Hyperhidrose ist mit viel Schamgefühl verbunden, da es sich um Schweiß handelt. Ich hoffe, dass wir es schaffen, die Unterhaltung über dieses Thema in Gang zu bringen und jeder sich traut offen darüber zu reden. Damit ist auch verbunden, dass man Vorurteilen gegenüberstehen und verstehen muss, dass Menschen mit Hyperhidrose sich nicht aktiv für mangelnde Körperhygiene entschieden haben, sondern dass sie darüber einfach keine Kontrolle haben.”

Quellenverzeichnis

1. https://www.sundhed.dk/sundhedsfaglig/laegehaandbogen/hud/symptomer-og-teg…
2. https://www.nasgp.org.uk/hyperhidrosis/

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