Kann Kaffee bei Leberzirrhose helfen?

Kann Kaffee bei Leberzirrhose helfen?

Eine neue Studie hat nun aufsehenerregende Ergebnisse gefunden. Ein erhöhter Kaffeekonsum ist mit einem deutlich reduzierten Risiko für die Entwicklung von Leberzirrhose verbunden. Wird Kaffee bald ein Teil der Behandlung von Patienten mit Leberzirrhose sein?

Wissenswertes über Leberzirrhose

Eine Leberzirrhose ist eine ernsthafte Erkrankung der Leber. Es ist das Endstadium von einer Reihe von Lebererkrankungen, die nicht rechtzeitig behandelt wurden. Der Zustand ist unheilbar und deswegen ist die Behandlung auf die zu Grunde liegende Ursache und das Verhindern des Fortschreitens der Krankheit, abgestimmt.   

Da die Leber sehr viele lebenswichtige Funktionen im menschlichen Körper wahrnimmt, führt ein Organversagen der Leber, zum Tod. Die Leber kann beispielsweise Energie speichern und Nährstoffe aufnehmen, Gift- und Abfallstoffe entfernen und wichtige Komponenten des Immunsystems und der Galle produzieren. Bei einer Leberzirrhose ist die Funktion der Leber herabgesetzt und endet häufig in Organversagen.

Die häufigste Ursache für eine Leberzirrhose ist der Konsum von Alkohol. Darüber hinaus können Übergewicht, Diabetes, autoimmune Lebererkrankungen, Infektionen und Hepatitis sowie Stoffwechselerkrankungen und Vergiftungen zu einer Leberzirrhose führen.

 

Kaffee als möglicher Behandlungsansatz bei einer Leberzirrhose

Eine Analyse von einer Reihe von Studien hat nun gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen dem Konsum von Kaffee und einem niedrigeren Risiko für eine Leberzirrhose besteht.  Die Forscher der Universität zu Southampton in England haben nun die Ergebnisse von neun verschiedene Studien vergleichen und somit die Daten von knapp 500 000 Männern und Frauen aus sechs verschiedenen Ländern analysiert.

In der Analyse wurde das Risiko für die Entwicklung einer Leberzirrhose der Versuchspersonen mit der Menge des konsumierten Kaffees verglichen. Die Resultate zeigten einen Trend, dass je mehr Kaffee konsumiert wurde, desto niedriger war das Risiko für eine Leberzirrhose. Es zeigte sich sogar, dass bereits eine Tasse Kaffee genug ist, um das Risiko zu verringern – zwei Tassen Kaffee zeigten eine Reduktion des Risikos um 50%.

Bei einer Leberzirrhose wird das Lebergewebe beschädigt und mit Narbengewebe (Bindegewebe) erstattet. Die andauernden Schädigungen entstehen aufgrund von Viren wie Hepatitis C, Giftstoffen oder Alkohol.

Die Forscher erklären, dass Kaffee viele biologisch aktive Inhaltsstoffe enthält, die sowohl oxidative als auch entzündungshemmende Eigenschaften haben. Frühere Studien haben gezeigt, dass diese Stoffe eine heilende Wirkung auf die Leber ausüben und die Bildung von Bindegewebe verhindern können. Das Bindegewebe führt dazu, dass die Leber nicht mehr die gleichen Funktionen ausführen kann, wie vor der Erstattung des beschädigten Gewebes.  Laboruntersuchungen haben gezeigt, dass Kaffee auch einen indirekten Effekt auf die Leber ausübt. Kaffee beinhaltet Stoffe, die den Hepatitis B und Hepatitis C Virus abwehren kann. Darüber hinaus ist ein erhöhter Kaffeekonsum mit einem niedrigeren Risiko für die Entwicklung von Typ-2-Diabetes verbunden.

 

Das Risiko ist deutlich reduziert im Vergleich zu anderen vorbeugenden Maßnahmen

Die Forscher der Studie erklären, dass es nun möglich sei, das Risiko für die Entwicklung von einer Leberzirrhose mit einem erhöhten Kaffeekonsum zu minimieren. Im Vergleich zu anderen Arzneimitteln, die zur Vorbeugung von Leberzirrhose angewendet werden, ist diese Minimierung des Risikos durch Kaffee deutlich markanter.

Es werden beispielsweise Statine zur Vorbeugung von Herz-Kreislauf-Erkrankungen verschrieben – diese minimieren das Risiko allerdings „nur“ mit 25%. Kaffee hingegen reduziert das Risiko für eine Leberzirrhose mit ganzen 44%.

Darüber hinaus hat Kaffee den Vorteil, dass es kaum Nebenwirkungen mit sich bringt und die Anwendung als sicher gilt.

 

Und nun?

Der nächste Schritt ist die genauere Untersuchung von Kaffee. Kaffee scheint eine vorbeugende Wirkung für eine Leberzirrhose aufzuweisen, doch ob dieser Fund für alle Patienten gilt, muss sich zeigen. Es ist für alle Patienten, und insbesondere für die mit einem erhöhten Risiko von großem Interesse, dass dieser Zusammenhang anhand von klinischen Versuchen untersucht wird und die Vor-und Nachteile beleuchtet werden können. – Damit Ärzte in Zukunft qualifizierte Empfehlungen herausgeben können.

 

Quellenverzeichnis:

  1. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/mave-og-tarm/sygdomme/lever/skrumpelever-og-kronisk-leversvigt/

  2. http://www.medicalnewstoday.com/articles/305996.php

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