Zu jetzigem Zeitpunkt wird die Anzahl von Demenzkranken weltweit auf ca. 35 Millionen geschätzt. Prognosen sagen, dass diese Zahl auf mehr als 65 Millionen bis zum Jahre 2030 steigen wird. Neueste Forschung hat nun zeigen können, dass Tanzen einen positiven Effekt auf das demenzkranke Gehirn ausübt.
Demenz, unter anderem auch Alzheimer, ist eine degenerative Erkrankung des Gehirns, die das Gedächtnis und Verhalten der Betroffenen verändert und zu Persönlichkeitsveränderungen führt.
Tanzen mit Therapeuten
Hier ist nicht die Rede von Standardtanz, sondern von einer speziellen Behandlung, die von ausgebildeten Therapeuten innerhalb dieses Bereiches entwickelt wurde. (1,2). Forschungsprojekte konnten viele positive Effekte bei den tanzenden Versuchsteilnehmern nachweisen: Die Bewegung, die Relation zum Therapeuten und die speziellen Eigenschaften, die das Tanztraining charakterisieren.
Was ist das für eine Tanztherapie?
Die Tanztherapie zielt nicht darauf ab, einen bestimmten Tanz zu erlernen, sondern darum, sich zu verschiedenen Rhythmen in verschiedenen Geschwindigkeiten zu bewegen und somit sowohl Bewegungen zu initiieren als auch zu stoppen. Der Kern der Therapie besteht aus Improvisation, denn die Patienten werden angestoßen, sich selbst einen Tanz auszudenken. Um die besten Resultate zu erzielen, ist eine gute Relation zwischen Patient und Therapeut entscheidend. Eine gute Relation zum Therapeuten unterstützt die kognitiven Funktionen und den Therapiefortschritt.
Was bringt die Tanztherapie?
Die Tanztherapie oder einfach das regelmäßige Tanzen stimuliert gewisse Hirnbereiche, die mit steigendem Alter an Funktion verlieren. Eine deutsche Studie mit 26 Versuchsteilnehmern im durchschnittlichen Alter von 68 Jahren, hat gezeigt, dass Gedächtnis, Lern- und Gleichgewichts-Bereiche des Gehirns stimuliert wurden. Die Versuchsteilnehmer erlangten bereits nach 18 Monaten einen besseren Gleichgewichtssinn.
Diese Art von Bewegung kann also die Entwicklung von Demenz verhindern und die Behandlung auf eine motivierende Art gestalten.
Quellenverzeichnis:
1: Karkou V, Meekums, B. Dance movement therapy for dementia (Review), Cochrane Database of Systematic Reviews 2017 (http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/14651858.CD011022.pub2/epdf)
2: http://illvid.dk/mennesket/kroppen/dans-holder-demens-fra-doeren