Kann man nach Taubheit wieder hören?

Kann man nach Taubheit wieder hören?

Wenn man an Taubheit denkt, denkt man an einen chronischen Zustand, der nicht behandelt werden kann, aber nun hat sich herausgestellt, dass das nicht der Fall ist. Der Hörverlust oder die angeborene Taubheit kann behandelt werden und in den besten Fällen kann das Gehör zurückerlangt werden.

Das Gehör ist von vielen Strukturen abhängig. Ein Hörverlust oder angeborene Taubheit sind Zustände, die eine große Bedeutung für das Sozialverhalten haben. Ohne Gehör kann man sich einsam, isoliert, hilflos und frustriert fühlen.  Hören ist ein Prozess, der viele Strukturen im Ohr involviert.

Ein Geräusch besteht aus unsichtbaren Wellen oder Vibrationen, die auch als Schall bezeichnet werden. Schallwellen gelangen über das Ohr in das Mittelohr, wo die Wellen zu mechanischen Schwingungen umgewandelt werden. Von hier aus werden die Wellen in das Innenohr weitergeleitet (Cochlea), das kleine Härchen enthält, die durch die Wellen in Bewegung gesetzt werden. Durch die Bewegung der Härchen werden chemische Signale zu dem Hörnerv gesendet. Diese Signale werden an das Gehirn weitergeleitet und als Geräusch aufgefasst.

 

Beschädigungen der Strukturen im Ohr führen zu verschiedenen Formen von Taubheit

Es gibt verschiedene Formen von Taubheit/Hörverlust. Die Ausprägung dieser ist davon abhängig, welche Strukturen im Ohr betroffen sind und ob es sich um eine angeborene- oder einer erworbenen Taubheit handelt:

 

  • Schallleitungsschwerhörigkeit: ein milder bis moderater Gehörverlust, der darauf zurückzuführen ist, dass das Außen- und/oder Mittelohr nicht optimal funktionieren. Das kann beispielsweise auftreten, wenn das Trommelfell oder die kleinen Knochen im Ohr bei einem Unfall, einer Mittelohrentzündung oder einer angeborenen Fehlstellung, beschädigt werden.
  • Schallempfindungsschwerhörigkeit (sensorineurale Schwerhörigkeit): moderat bis starker Hörverlust. Das Innenohr und die dazugehörigen Strukturen in Form von der Ohrmuschel oder den Härchen, sind beschädigt. Diese Schwerhörigkeit kann aufgrund des Alters auftreten, aber auch nach Kopfverletzungen, Einnahme von gewissen Medikamenten, dem Hören zu lauter Geräusche oder einer genetischen Vorbelastung
  • Taubheit aufgrund von Hörnervbeteiligung: Der Hörnerv kann aufgrund von Kopfverletzungen, angeborenen Defekten oder Tumoren beschädigt werden.

 

Taubheit kann mit Implantaten geheilt werden

Personen, die an einem Hörverlust leiden, können zwar mit einem Hörapparat ausgestattet werden, jedoch ist diese Form von Behandlung nicht optimal. Es gibt nun einen neuen Apparat, der das Gehör zurückerlangen soll. Es handelt sich hier um ein sogenanntes Cochlea Implantat. Ein kleines medizinisches Gerät, dass die fehlende Hörfunktion des Innenohrs ausgleicht, indem nicht wie ein Hörapparat, die Geräusche der Umgebung verstärkt, sondern die Geräusche digitalisiert werden. Die digitalisierten Daten werden in dem Implantat zu einem elektrischen Impuls umgewandelt und können somit den Hörnerv stimulieren.

Studien haben gezeigt, dass das Cochlea Implantat das Gehör um einiges verbessern kann. Im Vergleich zu einem Hörapparat, der die Patienten rund 10% von dem Verstehen lassen, was um sich herum geschieht, erreicht das Implantat rund 80%.

Das Implantat soll angeblich sogar so programmiert sein, dass Hintergrundgeräusche ausgeblendet werden können und somit Gespräche an einem Tisch mit vielen Menschen möglich sind, Musik gehört und telefoniert werden kann und Sirenen im Verkehr nicht mehr zu überhören sind. Diese Veränderung trägt dazu bei, dass das Gefühl von Isolation und Hilflosigkeit minimiert wird.

Personen, die an einer Schallleitungsschwerhörigkeit, einseitiger Taubheit oder einer kombinierten Form von Schwerhörigkeit leiden, gibt es eine andere Lösung. Bei dieser Form der Schwerhörigkeit ist ein Hörapparat nicht sehr hilfreich und man empfiehlt stattdessen ein Knochenleitungshörgerät, das am Schädelknochen befestigt wird. Dieses leitet nicht den Schall, sondern Vibrationen. Somit werden die Vibrationen am Mittelohr vorbeigeleitet. Diese Form von Schallübertragung nennt sich Knochenleitung. Das Knochenleitungshörgerät kann vor einer möglichen Operation ausprobiert werden.

 

Quellenverzeichnis:

http://www.danaflex.com/2_Hearing_information/Hearing_information_adults_treatments_bone_conduction.html

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