Magnesium bei unruhigen Beinen – hilft das?

Magnesium bei unruhigen Beinen – hilft das?

Viele Menschen leiden an Unruhe in den Beinen. Die meisten erleben Symptome entweder am Abend oder nachts und das führt zu Schlafmangel und herabgesetzter Lebensqualität. Wussten Sie, dass Magnesiummangel zu unruhigen Beinen führen kann? Sind Sie interessiert darin, die Symptome zu lindern? Dann lesen Sie diesen Artikel.

Unruhige Beine (Restless-Leg-Syndrom) betrifft ungefähr 5-10 % der deutschen Bevölkerung. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung des Nervensystems, die zu einem unkontrollierten Bewegungsdrang der Beine führt. Der Zustand wird häufig von Muskelverspannungen und Gefühlsstörungen sowie Schmerzen begleitet. Die Symptome treten besonders bei Inaktivität auf, also in der Nacht oder beim Ausruhen. Dieser Zustand führt bei vielen Menschen zu Schlafproblemen.

Magnesium ist ein Mineral, das für den menschlichen Körper notwendig ist, um optimal zu funktionieren. Magnesium ist ein wichtiger Bestandteil von verschiedenen biochemischen Prozessen im Körper: Nerven- und Muskelfunktion oder Aufrechterhaltung des Immunsystems. Mangel an Magnesium kann zu Problemen in der Nervenüberleitung oder zu Muskelkrämpfen führen.

 

Wie kann Magnesiummangel zu unruhigen Beinen führen?

Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien zeigte, dass Magnesiummangel zu Unruhe in den Beinen führen kann. In diesen Fällen können die Symptome mit einem Nahrungsergänzungsmittel gelindert werden. Wenn Magnesiummangel der Grund für die unruhigen Beine ist, ist die Einnahme von Magnesium die erste Wahl in der Behandlung.

Wissenschaftler vermuten einen Zusammenhang zwischen unruhigen Beinen und Magnesiummangel, da Magnesium eine wichtige Rolle in der Relaxation der Muskeln spielt. Um diesen Zusammenhang genau zu verstehen, muss ein gewisses Hintergrundwissen über Muskeln und Nerven bestehen: Bei Magnesiummangel herrscht eine Überaktivität der Nervenüberleitung. Die Nervensignale werden durch die Nervenzellen geleitet und erreichen letztendlich die Muskelzellen. Um das Nervensignal weiterzusenden, muss Kalzium in die Zelle fließen, denn Kalzium sorgt für die Freigabe von Neurotransmittern (Signalmolekül).

Magnesium blockiert die Freigabe von Kalzium und somit kann wird die Freigabe von Neurotransmittern verhindert. Dieser Mechanismus ist wichtig, denn ohne Magnesium kann Kalzium dauerhaft und ungehemmt in die Zellen fließen und für die Freigabe von Neurotransmittern sorgen – somit werden die Nervenzellen überstimuliert und feuern unabhängig davon, ob die Nervenzelle ein Signal erhalten hat, oder nicht, Nervensignale ab. Somit werden die Muskelzellen unaufhörlich aktiviert – das Gefühl von unruhigen Beinen. 

 

Was sagt die Forschung zu Nahrungsergänzungsmitteln?

Eine wissenschaftliche Studie hat belegt, dass Magnesium bei Patienten mit unruhigen Beinen, Probleme wie Schlaflosigkeit und das Gefühl von Rastlosigkeit, lindern kann. Hier sollte man jedoch beachten, dass der Effekt wahrscheinlich nur bei den Patienten eintritt, bei denen ein Magnesiummangel die Ursache für die Symptome ist. Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln und insbesondere Magnesium kann zu Nebenwirkungen führen und deswegen wird die Einnahme lediglich bei Mangelerscheinungen empfohlen.

Die häufigsten Nebenwirkungen sind Magenschmerzen, Übelkeit, Erbrechen und Magenkrämpfe. Einige der Nebenwirkungen können mit einer kleineren Dosis gering gehalten werden. Eine Überdosis Magnesium kann gesundheitsschädlich sein und zu Bluthochdruck, Verwirrung, unregelmäßigem Herzschlag und Atemproblemen führen. Im schlimmsten Fall kann es dazu führen, dass man ins Koma fällt. Die Einnahme von Magnesium sollte deswegen in Rücksprache mit dem Hausarzt erfolgen.

 

Wie und wieviel?

Normalerweise wird eine tägliche Dosis von 300 mg täglich für Erwachsene empfohlen. Lebensmittel mit hohem Magnesiumgehalt sind beispielsweise Spinat, Kohl, Nüsse, Kerne, Fisch (Makrele oder Thunfisch), Bohnen, Linsen, Avocado, Bananen und fettarme Milchprodukte.

 

Quellenverzeichnis:

  1. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/hjerne-og-nerver/sygdomme/oevrige-sygdomme/rastloese-ben/

  2. http://www.healthline.com/health/restless-leg-syndrome/link-between-magnesium-and-rls#AlternativeremediesforRLS6

  3. http://www.healyourselfathome.com/HOW/NEWSTARTS/1_NUTRITION/MINERALS/MAGNESIUM/MAGNESIUM_FUNCTIONS/mg_muscle_relaxant.html

  4. https://www.slideshare.net/nasirkopu/3-synapse-0809

  5. S1-Leitlinie Restless-Legs-Syndrom (RLS) und Periodic Limb Movement Disorder (PLMD) der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN). In: AWMF online (Stand 2012)

Quellenverzeichnis

1. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/hjerne-og-nerver/sygdomme/…
2. http://www.healthline.com/health/restless-leg-syndrome/link-between-magnes… http://www.healyourselfathome.com/HOW/NEWSTARTS/1_NUTRITION/MINERALS/MAGNE…
3. https://www.slideshare.net/nasirkopu/3-synapse-0809
4. https://www.rls-uk.org/what-is-rls/

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