Neue Präparate gegen das kleinzellige Lungenkarzinom

Neue Präparate gegen das kleinzellige Lungenkarzinom

Momentan werden verschiedene Präparate zur Behandlung von kleinzelligem Lungenkarzinom getestet und deren Effekte scheinen vielversprechend. Die Ergebnisse Versuchsreihen geben Hoffnung für neue Behandlungsmethoden und somit bessere Prognose für Patienten mit kleinzelligen Lungenkarzinomen.

Das kleinzellige Lungenkarzinom ist eine aggressive Krebsform

Eine der häufigsten Krebsformen ist Lungenkrebs. Jedes Jahr erkranken ca. 8000-18000 Deutsche an dieser Krebsform. Lungenkrebs kann, je nach Aussehen unter dem Mikroskop, in zwei Formen eingeteilt werden: das kleinzellige Lungenkarzinom und das nicht-kleinzellige Lungenkarzinom. Dieser Artikel befasst sich mit dem kleinzelligen Lungenkarzinom, das ca. ein Viertel aller Lungenkrebsfälle ausmacht.

Die Ursache für diese Krebsform ist in den meisten Fällen auf das Rauchen zurückzuführen. Das kleinzellige Lungenkarzinom ist eine sehr aggressive Krebsform mit geringen Überlebenschancen verbunden. Die Prognose ist davon abhängig, wie früh die Krankheit erkannt wird und ob ein Tumor zu anderen Organen gestreut hat. In 40 % der Fälle wird die Krankheit diagnostiziert, bevor die Krankheit zu anderen Organen gestreut hat und hier ist die durchschnittliche Überlebenszeit 16-24 Monate. Im Vergleich dazu ist die durchschnittliche Überlebenszeit von Patienten mit einem Tumor, der gestreut hat, auf 6-12 Monate reduziert.

Da diese Form von Lungenkrebs häufig erst entdeckt wird, wenn dieser bereits zu anderen Organen gestreut hat, ist es selten möglich den Tumor chirurgisch zu entfernen.

Die meist verbreitete Behandlungsmethode bei Lungenkrebs ist deswegen die Chemotherapie. Die Chemotherapie ist eine Behandlung, die die Zellen tötet, die sich häufig teilen. Die Behandlung wird in die Blutbahn injiziert und somit durch den ganzen Körper inklusive dem Tumor mit der unkontrollierten Zellteilung gepumpt.

Dadurch, dass auch gesunde Zellen von der Chemotherapie angegriffen werden, leiden die Patienten an zahlreichen Nebenwirkungen. Alle Zellen, die ebenfalls eine hohe Zellteilungsrate haben, werden getötet. Ein Beispiel sind die Blutzellen im Knochenmark – hier besteht ein erhöhtes Risiko für Blutarmut. Zu Beginn der Behandlung schlägt die Chemotherapie besonders gut an, aber nach einiger Zeit kehrt die Krankheit häufig zurück. Es handelt sich bedauerlicherweise nur um 10% aller Patienten, die nach zwei Jahren krebsfrei sind.

 

Ein Versuchsteilnehmer weckt Hoffnung

Eine amerikanische Studie hat die Wirkung des Medikamentes ‘Nivolumab“ getestet. Das Präparat soll die Wirkung des Moleküls PD1 hemmen können und somit die T-Zellen des Immunsystems stärken können. Das Molekül PD1 hemmt die T-Zellen und führt dazu, dass diese die Krebszellen nicht bekämpfen können. Somit wird das Immunsystem geschwächt und der Krebs nicht effektiv bekämpft.

Eine Versuchsteilnehmerin der Studie ist die 63-Jährige Nina Beaty. Sie wurde mit konventioneller Chemo- und Strahlentherapie behandelt. Zu Beginn schlug die Behandlung gut an, doch bereits nach einem Jahr erlitt sie einen Rückfall der Krankheit mit Metastasen in anderen Organen.

Nina Beatys behandelnder Arzt schlug die Teilnahme an der Studie vor, die Nivolumab an Testpersonen ausprobierte. Innerhalb von vier Wochen reduzierte sich die Größe ihres Tumors um 50%. Das ist ein großer Fortschritt in der Behandlung des kleinzelligen Lungenkarzinoms. Für Nina Beaty lohnte sich die Teilnahme an der Studie, denn auch nach weiteren zwei Jahren war sie trotz einer geschätzten Überlebensdauer von 6-12 Monaten, am Leben.

 

Die Präparate wirken nur bei einer kleinen Gruppe Patienten

Bedauerlicherweise schlägt die Behandlung nur bei einer sehr kleinen Gruppe von Patienten an. Nur 10 % der Patienten, die Rückfälle nach Chemo- und Strahlentherapie erlitten, konnten einen Vorteil von dem Präparat erzielen.

Bei der Kombinationsbehandlung mit Nivolumab und Ipilimumab stieg der Anteil der Patienten auf 21%. Hier handelt es sich weiterhin um einen kleinen Prozentzahl, aber diejenigen, die gut auf diese Form von Behandlungen reagieren, haben einen klaren Vorteil (2).

 

Andere Präparate

Es werden momentan auch andere Präparate zur Behandlung von dem kleinzelligen Lungenkarzinom getestet. Hier handelt es sich um die sogenannten PARP-Inhibitoren. Diese Präparate beeinflussen die Zellteilungsprozesse der Krebszellen und führen dazu, dass diese absterben. Einige klinische Studien haben zeigen können, dass diese Präparate einen ähnlichen Effekt wie Chemotherapie haben.  

Sollte es eines Tages möglich sein, die konventionelle Chemotherapie zusammen mit den PARP-Inhibitoren zu verabreichen, wäre die potentielle Wirkung in etwa dreimal so hoch.

Die Entwicklung von Präparaten zur Behandlung von dem kleinzelligen Lungenkarzinom ist von enormer Wichtigkeit, da die aggressive Krebsform zu vielen Todesfällen führt. Nun weckt die Forschung neue Hoffnung für die Behandlung dieser Patienten.

 

Quellenverzeichnis:

1. https://www.netdoktor.de/krankheiten/lungenkrebs/sclc-kleinzelliges-bronchialkarzinom/

2. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/lunger/sygdomme/svulster/lungekraeft-smaacellet/

3. http://www.curetoday.com/publications/cure/2017/spring-lung-2017/finding-new-targets-for-small-cell-lung-cancer?p=4

Aktuellste Neuigkeiten

Alle Neuigkeiten
Warten Sie!
Es dauert nur 2 Minuten.
Möchten Sie an Forschungsprojekten teilnehmen?
Kostenlos und unverbindlich · über 65.000 Mitglieder
Ja, ich melde mich an!
Vielleicht später
Gesundheitshandbuch

Bringen Sie die Forschung zusammen mit dem Gesundheitshandbuch voran

Das Gesundheitshandbuch hat sich zum Ziel gemacht, die Gesundheit durch Forschung zu fördern und dazu benötigt es Ihre Hilfe. Sie können helfen, indem Sie sich beim Gesundheitshandbuch anmelden und als potentieller Studienteilnehmer zur Verfügung stehen. Wenn Ihr Gesundheitsprofil auf die jeweilige Studie passt, kommen Sie als Versuchsteilnehmer in Frage und werden daraufhin kontaktiert.

Gesundheitsprofil erstellen