Neuigkeiten in der Behandlung mit Antidepressiva

Neuigkeiten in der Behandlung mit Antidepressiva

Neueste Studien belegen, dass ein bestimmtes Protein im Gehirn, das eine große Rolle in Depressionen spielt, manipulierbar ist und somit als ein Angriffspunkt für Antidepressiva sein kann.

Eine Depression ist ein krankhafter Geisteszustand, der von einer gedrückten Stimmung geprägt ist. Die Hauptsymptome sind Trauer, Antriebslosigkeit und Abgeschlagenheit. Darüber hinaus begleiten Depressionen auch Symptome wie Schlaflosigkeit, Verlust der Libido, Konzentrationsschwäche und niedrigem Selbstwertgefühl. Nicht selten erleben die Betroffenen Schuldgefühle, Selbstmordgedanken, Appetit- und Gewichtsveränderungen.

Die meisten Antidepressiva auf dem Markt sind Arzneimittel, die die Stimmung und die Gefühle beeinflussen, indem das Hormonniveau der Neurotransmitter (Signalmoleküle des Nervensystems), auch Monoamine genannt, erhöht wird. Diese Neurotransmitter sind unter anderem Serotonin, Dopamin und Noradrenalin. Diese Arzneimittel wirken bei den einen Patienten sofort, während sie bei anderen weniger Effekt zeigen. Das deutet darauf hin, dass eine Depression mehr kompliziert gestrickt ist, als bisher angenommen. Die genauen Mechanismen der Krankheit sind noch nicht vollständig erforscht und es fehlen noch Studien dazu um neue und bessere Behandlungsmöglichkeiten zu entwickeln.

Ältere Studien haben gezeigt, dass diese Mechanismen unter anderen den Teil des Gehirns betreffen, der sich Hippocampus nennt. Der Hippocampus ist ein Teil des Gehirns, der für das Erlernen neuer Dinge, der Erinnerung und die Gefühle verantwortlich ist.  Die Forscher haben bei Patienten mit Depressionen Veränderungen in den sogenannten HCN-Kanälen entdeckt. Diese Kanäle sind in der elektrischen Überleitung von Nervenimpulsen involviert und spielen eine wichtige Rolle in der Entwicklung von Depressionen.

Neuere Forschung hat mit Hilfe von Tierversuchen an Mäusen gezeigt, dass ein nicht-giftiger genmanipulierter Virus, die Gene ausschalten können, die die Funktion der HCN-Kanäle beeinflussen können.

Die Forscher konnten nachweisen, dass die Anzahl der aktiven HCN-Kanäle bei den Mäusen deutlich fiel. Die Mäuse verhielten sich genauso, als hätten sie eine antidepressive Behandlung erhalten. Im Gegensatz dazu zeigten die Mäuse, in denen man die Anzahl der HCN-Kanäle erhöhte, eine fallende antidepressive Wirkung. Sollten diese Erkenntnisse auf Menschen übertragbar sein, könnten diese Resultate dazu führen, dass neue Behandlungsmöglichkeiten für Millionen von Menschen mit Depressionen, gefunden werden können.

Die Resultate der Studie weisen nicht nur den Weg zu neuen Behandlungsmöglichkeiten, sondern geben auch eine Erklärung auf molekularer Basis, welche Angriffspunkte zur antidepressiven Behandlung zur Verfügung stehen.

Die zukünftige Forschung wird sich darauf konzentrieren, die gentherapeutischen Ansätze auf Menschen zu übertragen. Das National Institute of Mental Health hat eine große Summe Geld zur Forschung freigegeben um die kleinen Moleküle zu identifizieren, die die HCN-Kanäle inaktivieren könnten.

Was die Zukunft bringt, wird man sehen, aber die Resultate sprechen für sich. Da die Mäuse vielversprechende Reaktionen auf die antidepressive Behandlung gezeigt haben, besteht die Hoffnung, dass eine ähnliche Reaktion bei Menschen erreichbar ist. Sollte dies der Fall sein, kann voraussichtlich vielen Menschen, die momentan keine helfende Behandlung für ihre Depression erhalten, geholfen werden.

 

Quellenverzeichnis:

1. http://www.medicalnewstoday.com/releases/311651.php

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