Schokolade senkt das Risiko für Vorhofflimmern

Schokolade senkt das Risiko für Vorhofflimmern

Wissenschaftler haben sich in ihrer neuesten Studie mit dem Zusammenhang zwischen Ernährungsgewohnheiten und der Entwicklung von Vorhofflimmern beschäftigt und herausgefunden, dass Schokolade das Risiko für die Erkrankung senken kann. Lesen Sie hier mehr, wenn Sie erfahren möchten, welche Mengen Schokolade für diesen gesundheitsfördernden Effekt notwendig sind.

Was passiert im Herzen bei Vorhofflimmern?

Vorhofflimmern ist eine Herzrhythmusstörung, die sich in den Vorkammern des Herzens abspielt.  Die Muskelzellen der Vorhofkammern kontrahieren sich in einem anderen Rhythmus, als der Rest des Herzens. Die Rhythmusstörung ist auf einen elektrischen Überleitungsfehler zurückzuführen. Wenn die Vorhofkammern sich nicht im Takt mit den Ventrikeln kontrahieren, geriet die Pumpfunktion des Herzens zur Versorgung des gesamten Körpers, aus dem Gleichgewicht. Häufig ist die Frequenz der Kontraktionen in den Vorhofkammern um einiges höher als in den Ventrikeln und im Zusammenspiel mit unkontrollierten Kontraktionen, können sich die Vorhofkammern nicht effizient entleeren – das wiederum hat zur Folge, dass die Ventrikel ebenfalls zu wenig Blut erhalten. Die reduzierte Menge Blut, die in den Kreislauf gepumpt werden kann, verpflanzt sich bei jedem Herzschlag weiter. 
 

Kakao kann das Risiko für Vorhofflimmern laut einer neuen Studie reduzieren

Es ist schon lange bekannt, dass Kakao gesundheitsfördernde Effekte auf den Körper ausüben kann - Schokolade mit einem hohen Kakaogehalt besitzt diese Eigenschaft.

Schokolade hat in Studien gezeigt, dass positive kardiovaskuläre Effekte erreicht werden können. Man vermutet, dass der Effekt auf die in Schokolade beinhalteten Flavonoide zurückzuführen ist. Flavonoide tragen zu einer gesunden Gefäßstruktur bei. Vor Durchführung der Studie war das Wissen über den Effekt von Schokolade auf Vorhofflimmern sehr begrenzt (2). Über 1,8 Millionen Menschen leiden bundesweit an dieser Herzrhythmusstörung und die Tendenzen sind steigend. Bis 2020 erwartet man eine Zahl von 2,2 Millionen Menschen, die an dieser Krankheit leiden.

Vorhofflimmern ist ein ernstzunehmender Zustand und ist häufig mit anderen schweren Erkrankungen wie Schlaganfällen, Herzversagen, Demenz oder dem Tod verbunden.

Die aktuelle Studie basiert auf der Zusammenarbeit von Wissenschaftlern der BIDMC, der Harvard T.H. Chan School of Public, der Universität zu Ålborg und dem Institut für Krebsforschung in Dänemark. Die Daten stammen von insgesamt 55 000 Frauen und Männern der dänischen Bevölkerung, die eingewilligt haben, ihre persönlichen Daten zur Verfügung zu stellen und an der Studie ‘Ernährung, Krebs und Gesundheit“ teilzunehmen, die seit 1993 läuft. Die Daten enthalten Informationen über die Ernährungsgewohnheiten, den Lebensstil, Blutproben, Urinproben, Gewebeproben und so weiter.

Ziel der Studie war es, den Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Schokolade und der Entwicklung von Vorhofflimmern zu analysieren. Hierbei fokussierten die Wissenschaftler auf die Informationen bezüglich des BMI, Blutdrucks, Cholesterinwerte, Ernährungsgewohnheiten, Blutdruck, Diabetes Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, sowie des täglichen Verzehr an Schokolade.

Von den 55.000 Versuchsteilnehmern entwickelten 3346 Vorhofflimmern im Laufe der 13,5 Jahre, in denen die Teilnehmer betreut wurden. Im Vergleich zu den Personen, die eine Portion oder weniger Schokolade im Monat verzehrten, war das Risiko für diejenigen die 1-3 Portionen monatlich verzehrten, um 10 % niedriger.

Eine Risikoreduktion von 17% erreichten diejenigen, die eine Portion Schokolade wöchentlich verzehrten, während ein Verzehr von 2-6 Portionen wöchentlich das Risiko um ganze 20% reduzierte.

Bei einem Verzehr von mehr als 6 Portionen wöchentlich nahm der Effekt ab, denn diejenigen die mindestens eine Portion täglich verzehrten, hatten nur ein 16% verringertes Risiko für die Entwicklung von Vorhofflimmern.  Diese Resultate waren unabhängig vom Geschlecht.

Eine Wissenschaftlerin des Forscherteams, Elizabeth Mostofsky erklärt, dass obwohl der Großteil der verzehrten Schokolade keinen hohen Anteil an den gesundheitsfördernden Stoffen enthielt, ein wesentlicher Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Schokolade und einem niedrigeren Risiko für Vorhofflimmern bestehen würde. Deswegen vermutet sie, dass selbst kleine Mengen Kakao einen gesundheitsfördernden Effekt haben können. Die Wissenschaftlerin fügt jedoch hinzu, dass ein zu hoher Verzehr an Schokolade nicht zu empfehlen ist, da eine zu hohe Kalorienaufnahme zu Übergewicht und metabolischen Erkrankungen führen kann. Ein moderater Verzehr von Schokolade mit hohem Kakaogehalt kann gesundheitsfördernd sein.

Die Studie hat somit bewiesen, dass ein dunkles Stück Schokolade und eine ausgewogene Ernährung das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen senken kann. 
 

Warum hat Schokolade diesen Effekt?

Frühere Studien haben bereits bewiesen, dass Flavonoide, die in großen Mengen in Kakaobohnen enthalten sind, zentrale Wirkstoffe für den gesundheitsfördernden Effekt von Schokolade darstellen. Es hat sich gezeigt, dass ein regelmäßiger und moderater Verzehr von Schokolade zu einem niedrigeren Blutdruck und besseren Cholesterinwerten (reduziertes LDL und erhöhtes HDL), sowie verminderte Insulinresistenz und verbesserte Blutzirkulation führen kann.

Versuche an Tieren haben ebenfalls positive Effekte zeigen können. Die Flavonoide haben hier eine beschützende Wirkung auf die Zellen und Muskelzellen – sowohl in Verbindung mit Blutgerinnseln in Herzkranzgefäßen, als auch bei generellem Sauerstoffmangel. Das Risiko für Herz Kreislauf-Erkrankungen kann also reduziert werden, indem die Zellen gestärkt werden und besser mit Zellschäden oder Situationen mit niedriger Sauerstoffzufuhr umgehen können.

Quellenverzeichnis

1. https://www.sundhed.dk/borger/patienthaandbogen/hjerte-og-blodkar/illustra…
2. http://www.bidmc.org/News/PRLandingPage/2017/May/Mostofsky-Chocolate-Atria…
3. https://www.sundhed.dk/sundhedsfaglig/laegehaandbogen/hjerte-kar/tilstande…
4. https://www.cancer.dk/forskning/center-for-kraeftforskning/kost-gener-milj…
5. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC4188228/
6. http://www.kompetenznetz-vorhofflimmern.de/de/vorhofflimmern/patienteninfo…

Aktuellste Neuigkeiten

Alle Neuigkeiten
Warten Sie!
Es dauert nur 2 Minuten.
Möchten Sie an Forschungsprojekten teilnehmen?
Kostenlos und unverbindlich · über 65.000 Mitglieder
Ja, ich melde mich an!
Vielleicht später
Gesundheitshandbuch

Bringen Sie die Forschung zusammen mit dem Gesundheitshandbuch voran

Das Gesundheitshandbuch hat sich zum Ziel gemacht, die Gesundheit durch Forschung zu fördern und dazu benötigt es Ihre Hilfe. Sie können helfen, indem Sie sich beim Gesundheitshandbuch anmelden und als potentieller Studienteilnehmer zur Verfügung stehen. Wenn Ihr Gesundheitsprofil auf die jeweilige Studie passt, kommen Sie als Versuchsteilnehmer in Frage und werden daraufhin kontaktiert.

Gesundheitsprofil erstellen