So erholen Sie sich schneller von einer Erkältung

So erholen Sie sich schneller von einer Erkältung

Das Internet liefert unzählige Ratschläge und Tipps zur Linderung von Symptomen bei einer Erkältung – die einen helfen, die anderen weniger. Es ist jedoch schwer zu beurteilen, was wissenschaftlich bewiesen ist, und was nur unter der Kategorie Mythos abgestempelt werden kann. Hier können Sie die Meinung der Forscher über die verschiedenen Ratschläge lesen und sich ein Bild darüber machen, was es sich lohnt auszuprobieren, und was vielleicht nur Geld- und Zeitverschwendung ist.

Zwei Forscher des Immunologischen- und Mikrobiologischen Instituts der Universität zu Kopenhagen haben sich gefragt, ob die Ratschläge bei Erkältungen im Internet wissenschaftlich bewiesen sind. Professor Jan Pravsgaard Christensen und Studienrat Tim Holm Jakobsen äußern sich:

 

Lebensmittel können einen nicht vor einem Infekt schützen

Bei einer Infektion mit einem Mikroorganismus, den das Immunsystem noch nicht vorher bekämpft hat, muss das Immunsystem neue Zellen bilden, um den unbekannten Mikroorganismus zu bekämpfen. Dieser Prozess dauert einige Tage bevor der Körper genügend Abwehrzellen produziert hat, um die Mikroorganismen zu töten. Während dieses Prozesses treten die typischen Erkältungssymptome auf. Es sind also nicht die Lebensmittel, die den Körper dazu bringen, bestimmte Abwehrzellen zu produzieren.

 

Vorbeugung ist das A und O

Ist man erst mal erkältet, ist es zu spät und das Immunsystem ist bereits dabei den Infekt zu bekämpfen. Man kann jedoch einer Erkältung vorbeugen, indem man gesund lebt:

  • Ausreichend Schlaf

  • Gesunde und ausgewogene Ernährung

  • Genügend Vitamine und Mineralien

  • Eventuell Vitamine in den Wintermonaten

  • Regelmäßiges Händewaschen und nicht in die Hand niesen, sondern in ein Taschentuch oder Ellbogen

  • Kein Rauchen

 

Darüber hinaus betont der Professor, dass Zufriedenheit die Anzahl der Krankheitstage um einiges reduziert. Bei genereller Zufriedenheit wird die Krankheit besser verkraftet. Die Menschen, die sich einsam und isoliert fühlen, haben eine Tendenz dazu, früher zu sterben und häufiger krank zu werden (1). Man hat wissenschaftliche Beweise dafür finden können, dass glückliche und zufriedene Menschen eine erhöhte Produktion von Antistoffen und ein niedrigeres Niveau von Stresshormonen haben. Diese Mechanismen stärken das Immunsystem. Wie genau das Gehirn und das Immunsystem zusammenarbeiten, ist noch nicht vollständig erforscht, aber ein gewisser Zusammenhang besteht.

Ergebnisse einer Versuchsreihe unterstützen die Hypothese, dass unzufriedene Menschen im Durchschnitt schlechter darin sind, sich von einer Krankheit zu erholen.

Im Gegensatz dazu hat Stress eine negative Auswirkung auf das Immunsystem und der Schutz vor schädlichen Mikroorganismen lässt nach. Ein bisschen Stress ist noch nicht schädlich, doch zu viel Stress erhöht die Konzentrationen von Stresshormonen im Blut. Ein Dauerlauf kann eine Belastung für den Körper darstellen, wenn man gleichzeitig Fieber hat, denn in diesem Zustand ist der Körper bereits geschwächt. Der Grund warum man Fieber bekommt, ist eine Reaktion des Körpers, zu signalisieren, dass ein Infekt bekämpft wird.

 

Kann man sich also nicht gesund essen?

Studienrat Tim Holm Jakobsen kann nicht ausschließen, dass gewisse Naturheilmittel eine gesundheitsfördernde Wirkung haben können, aber er bezweifelt, dass man die Erkältung durch Nahrungsmittel verschwinden lassen kann.  Er erklärt, dass einige wirksame Stoffe von Arzneimitteln aus Gemüsesorten gewonnen werden. Das bedeutet jedoch nicht, dass der gleiche Effekt bei der Einnahme dieser Gemüsesorten erzielt werden kann, denn die wirksamen Stoffe müssen in den meisten Fällen behandelt werden, bevor diese ihre aktive Wirkung entfalten. Darüber hinaus spielt die Konzentration dieser Stoffe eine Rolle. Es müssen sehr große Mengen von dieser Gemüsesorte eingenommen werden, um überhaupt einen Effekt zu erzielen.  Er nennt als Beispiel, dass eine Pille in etwa so viel des wirksamen Stoffes in Knoblauch enthält, wie 50 Knoblauchzehen.  Hier ist es wichtig, seinen Verstand zu benutzen.

 

Was hilft denn nun?

Einige Studien haben die Wirkung von Lebensmitteln auf den Krankheitsverlauf einer Erkältung untersucht und folgendes herausgefunden:

  • Menthol kann bei einer verstopften Nase, Kratzen im Hals und Husten helfen

  • Knoblauch enthält Stoffe, die Bakterien töten. Diese Stoffe werden wirksam, wenn der Knoblauch gehackt oder erwärmt wird. Es sind jedoch große Konzentrationen notwendig, um diesen Effekt zu erzielen, und deswegen sind normale Mengen wahrscheinlich nicht genug, um das Immunsystem zu stärken

  • Echinacea stimuliert die Produktion von roten Blutkörperchen und das Immunsystem

  • Zink ist für eine Reihe von biologischen Prozessen im Körper notwendig. Darüber hinaus verhindert Zink die Zellteilung von Viren, indem es die Produktion der Proteine und Bausteine dieser, hemmt. Die verschiedenen wissenschaftlichen Studien deuten jedoch auf verschiedene Resultate hin und deswegen sind sich die Wissenschaftler über diesen Effekt nicht ganz einig

  • Antioxidantien können dem Immunsystem helfen die Mikroorganismen zu bekämpfen. Die Antioxidantien wirken allerdings auch auf die gesunden Zellen und können somit zu schwereren Symptomen bei einer Erkältung führen. Das tägliche Vitamin C hilft also nur, wenn man zu wenig davon hat – und das ist in Europa selten ein Problem.

 

Quellenverzeichnis:

1. http://videnskab.dk/krop-sundhed/hvad-hjaelper-mod-forkoelelse  

2. https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/17027886

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