Eine Infektion mit dem Herpes Simplex Virus ist chronisch – ist man erstmal angesteckt, bleibt der Virus für den Rest des Lebens im Körper und kann jederzeit zu einem „Ausbruch“ führen. Der Virus lebt in den Nervenbahnen des Körpers und kann zu einem späteren Zeitpunkt im Leben zu einem Ausbruch führen – besonders, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Genau das macht den Virus zu einem komplexen Thema.
Ansteckungsgefahr
Genitalherpes wird sexuell übertragen – das heißt, dass eine Person, die mit dem Herpes Simplex Virus infiziert ist und zu dem Zeitpunkt einen Ausbruch der Infektion erleidet, kann eine andere Person anstecken.
Der Herpes Simplex Virus ist auch für Lippenherpes verantwortlich. Herpes kann also vom Mund zu den Genitalien, und umgekehrt, übertragen werden.
Ein Herpesvirus ist jedoch nicht ansteckend, wenn die Infektion nicht im Ausbruch ist. In den symptomfreien Perioden befindet sich der Virus in den Nervenbahnen des Körpers ohne jegliche Schäden anzurichten – der Virus befindet sich in einem „Standby Modus“.
Bei Reaktivierung des Virus bricht die Infektion aus und kleine Bläschen und Pusteln bilden sich an den Lippen oder Genitalien.
Um die Ansteckungsgefahr zu minimieren, sollte man immer sichergehen, dass sich die Infektion in einer Ruhephase und nicht in einem Ausbruch befindet. Besonders bei offenen Stellen und Wunden ist es wichtig, hygienisch vorzugehen und häufig die Hände zu waschen. Die offenen Wunden sollten trocken und sauber gehalten werden und jeglichen Körperkontakt zu anderen Menschen sowie ungeschützter Geschlechtsverkehr sollten unterlassen werden.
Kann man sich selbst anstecken?
Diese Frage bezieht sich auf Lippenherpes und Genitalherpes – und die Antwort lautet ja. Kleine Wunden und Stellen können mit der Flüssigkeit der Bläschen in Kontakt kommen und zu einer Infektion an dieser Stelle führen. Auf diese Weise entsteht eine Herpesinfektion an den Fingern (Herpes Whitlow). In solchen Situationen ist gründliche Hygiene und eine medizinische Herpesbehandlung notwendig.
Was kann man vorbeugend tun?
Es gibt keine Impfung oder vorbeugende Maßnahmen zur Verhinderung einer Herpesinfektion. Viele Menschen wissen nicht, ob sie mit dem Herpesvirus infiziert sind und deswegen kann es schwierig sein, den Sexualpartner darauf hinzuweisen. Im Zweifelsfall ist es zu empfehlen ein Kondom zu verwenden.
Quellenverzeichnis:
