Unsere DNA kann das Risiko für Leberkrebs voraussagen

Unsere DNA kann das Risiko für Leberkrebs voraussagen

Eine vor kurzem veröffentlichte wissenschaftliche Studie hat eine Methode zur Messung von Aflatoxinen in Zellen entwickelt. Bei dieser Methode kann die Kodierung der DNA gelesen werden und somit voraussagen, wie hoch das Risiko für die Entwicklung von Leberkrebs ist – und somit diagnostiziert werden, lange bevor sich ein Tumor bildet.

Was sind Aflatoxine und wieso sind die gefährlich?

Aflatoxine sind Giftstoffe, die von den Pilzen Aspergillus Flavus und A. Parasiticus stammen. Diese Giftstoffe können in Lebensmitteln wie Erdnüssen, Nüsse, Mais, getrockneten Früchten wie Feigen oder Gewürzen auftreten. Die Giftstoffe sind krebserregend und in hohen Konzentrationen führen sie zur Schädigung der Leber. Das ist besonders in warmen Ländern mit tropischem Klima ein Problem, da hier die Hauptnahrungsmittel aus den obengenannten Lebensmitteln bestehen.
 

Das Erbmaterial kann das Risiko für Leberkrebs voraussagen

In großen Teilen der Welt, wie beispielsweise Südostasien und Afrika sind in 80 % der Fälle die Aflatoxine die Ursache für Leberkrebs. Forscher haben nun eine Methode gefunden, die helfen soll, herauszufinden, ob die einzelnen Zellen von Aflatoxinen beschädigt wurden und somit eine Beurteilung darüber abgeben zu können, ob sich der einzelne Patient in einer Risikogruppe für Leberkrebs befindet.  

Die DNA ist so aufgebaut, dass eine bestimmte Reihenfolge von Basen eingehalten wird. Die Basenreihenfolge bildet eine Art Kode für das Erbmaterial und bei Abweichungen (Mutationen) kann das den Verdacht auf Aflatoxine leiten.  Die Aflatoxine verändern die Basenreihenfolge und erstatten die Base Guanin mit einer anderen Base namens Thymin. Das führt zu großen strukturellen Veränderungen im Erbmaterial.

Diese Schlussfolgerungen basieren auf den Beobachtungen, die bei einer Versuchsreihe an Mäusen gemacht wurden. Man entnahm eine Gewebeprobe der Leber von neugeborenen Mäusen, die mit Aflatoxinen in Berührung gekommen sind. Zehn Wochen später entnahm man eine weitere Gewebeprobe. Die Mäuse entwickelten alle eine bösartige Erkrankung in der Leber, von der ebenfalls eine Gewebeprobe entnommen wurde.

Bereits nach 10 Wochen, das heißt, lange bevor die Mäuse an Leberkrebs erkrankten, konnten Veränderungen an ihrer DNA nachgewiesen werden. Diese Veränderungen wurden mit der DNA von Leberkrebspatienten vergleichen und es wurden vergleichbare Resultate vorgefunden.   

Die Forscher hoffen nun darauf, dass bald einen Schnelltest zur Verfügung steht, um die DNA der Patienten zu untersuchen und das Risiko für Leberkrebs zu beurteilen. Die Patienten, die ein hohes Risiko für Leberkrebs haben, könnten mit regelmäßigen Vorsorgeuntersuchungen betreut werden, um einen eventuellen Tumor im frühesten Stadium zu erkennen und operativ zu entfernen, bevor es zum Streuen zu anderen Organen kommen kann.

Der Schnelltest könnte auch zur Überwachung von dem Behandlungseffekt von krebsvorbeugenden Arzneimitteln oder Lebensmitteln angewendet werden. Diese krebsvorbeugenden Mittel schützen den Körper vor den Aflatoxinen und anderen krebserregenden Stoffen. Ein Beispiel hierfür ist Brokkoli – hier testet man in China gerade, ob es Stoffe enthält, die vor Leberkrebs schützen können. 
 

Ist Grund zur Sorge?

Die Europäische Union hat Maßnahmen ergriffen, um das Auftreten von Aflatoxinen zu minimieren. Es wurden Höchstwerte für Aflatoxine festgelegt und es gelten bestimmte Regeln für die Lebensmittelkontrolle, Lebensmittelverwertung und- Aufbewahrung, um die Aflatoxinkonzentration möglichst gering zu halten.  Darüber hinaus hat das CONTAM-Gremium Höchstwerte für Aflatoxine in Futtermitteln festgelegt, um unerwünscht hohe Konzentrationen zu verhindern. Es besteht also kein Grund zur Sorge. 

Quellenverzeichnis

1. https://www.sciencedaily.com/releases/2017/03/170327164921.htm
2. https://www.efsa.europa.eu/de/topics/topic/aflatoxins-food

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