Zucker ist ein großer und wichtiger Bestandteil der menschlichen Ernährung. Der Körper braucht Zucker um optimal funktionieren zu können. Leider nehmen große Teile der Bevölkerung – sowohl in Deutschland als auch weltweit – viel zu viel Zucker zu sich.
12 Teelöffel Zucker. So viel Zucker sollte ein Erwachsener maximal täglich zu sich nehmen, empfiehlt die Welt Gesundheitsorganisation WHO. Das entspricht in etwa 10 % des täglichen Energiebedarfs. Aber Zucker ist in vielen Lebensmitteln enthalten und man ist sich nicht immer darüber bewusst, in welchen Lebensmitteln Zucker enthalten ist. Viele Lebensmittel werden nämlich verarbeitet und somit Zucker zugesetzt.
Zum Beispiel enthält eine Portion Heinz Ketchup mit 20 ml ganze 1,2 Teelöffel Zucker. Eine Dose mit Cola enthält 7,9 Teelöffel Zucker. Das beläuft sich schnell auf hohe Mengen.
Das gefährliche Bauchfett
Aber was bedeutet die Zuckereinnahme eigentlich für unseren Körper? Zuerst einmal hat der Zucker großen Einfluss auf das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes. Zu viel Zucker kann nämlich zur Fetteinlagerung führen und das kann besonders am Bauch ansetzen. Das Bauchfett wird einfacher an die Blutbahn freigesetzt und daraufhin steigen die Cholesterin- und Triglyceridwerte an – und das erhöht das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Typ-2-Diabetes.
Alterung des Gehirns
Es konnte bisher noch nicht nachgewiesen werden, aber einige Forscher haben herausgefunden, dass die Einnahme von großen Mengen Zucker zur Ansammlung von Glukose – also Zucker- im Gehirn führen kann.
Eine aktuelle Analyse mit 3000 Versuchsteilnehmern zeigte, dass die Personen, die zuckerhaltige Getränke zu sich nehmen, kleinere Gehirne haben und schlechter in einem Gedächtnistest abschnitten.
Die Forscher konnten ausrechnen, dass ein bis zwei zuckerhaltige Getränke am Tag in etwa einer Alterung des Gehirns von 13 Jahren entspricht.
Risiko für Demenz
Es gibt eine Reihe von Erkrankungen, die von Gedächtnisverlust, Verwirrung und Persönlichkeitsveränderungen geprägt sind. Die gemeinsame Bezeichnung für diese Erkrankungen ist Demenz.
Laut der deutschen Alzheimer Gesellschaft leben ungefähr 1.5 Millionen Deutsche mit einer Demenz. Und auch wenn die Ursache noch nicht vollkommen erforscht ist, zeigen die neuen Forschungsergebnisse, dass eine zuckerhaltige Ernährung das Risiko für Demenz erhöht. Eine Reihe von wissenschaftlichen Studien haben das Zuckerniveau von Menschengehirnen nach dem Tod analysiert.
Ein Forscherteam aus Neuseeland untersuchte im Jahre 2016 beispielsweise sieben verschiedene Gehirne. Und hier hatte sich gezeigt, dass die Gehirne, die am meisten Zucker enthielten, am meisten geschädigt waren.
Eine weitere Studie aus Baltimore befasste sich im Jahre 2017 mit Blutproben, die über einen Zeitraum von 19 Jahren eingesammelt wurden. Hier zeigte sich, dass die Zuckerkonzentrationen in den Gehirnen von Demenzpatienten am höchsten war und eine steigende Tendenz über die 19 Jahre zeigte.
Zucker ist nicht alles
Obwohl Zucker eine große Rolle in der Entwicklung und dem Risiko von Demenz zu spielen scheint, spielen auch andere Faktoren eine Rolle. Viele Erkrankungen sind genetisch- oder Lebensstilbedingt.
Die Forschungsergebnisse zeigen, dass die Einnahme von Zucker Einfluss auf die Entwicklung von Erkrankungen hat und man bei der Ernährungsfrage vielleicht auf eine gesündere Variante zurückgreifen sollte.
