Warum kann Rauchen zu Lungenkrebs führen?

Warum kann Rauchen zu Lungenkrebs führen?

Die meisten wissen, das Rauchen das Risiko für Lungenkrebs erhöht. Es ist tatsächlich selten, dass Lungenkrebs bei Nichtrauchern auftritt. Aber warum kann Rauchen zu Lungenkrebs führen? Forscher haben versucht eine Antwort auf diese Frage zu finden.

Rauchen und Krebs

Lungenkrebs ist eine Erkrankung, bei der sich die Zellen in der Lunge unkontrolliert teilen und somit zu einem Tumor heranwachsen können. Lungenkrebs ist eine der häufigsten Krebserkrankungen in Deutschland mit über 50 000 Neuerkrankungen pro Jahr.

In den meisten Fällen ist das Rauchen die Ursache, aber auch Luftverschmutzung, Radon und Strahlung, Asbest, Arsen, Tuberkulose und Chemikalien können zu Lungenkrebs führen. Die Patienten können von Symptomen wie Husten, Auswurf, häufigen Atemwegsinfektionen, Atembeschwerden, Heiserkeit und Brustschmerzen betroffen sein. 

Das Rauchen kann aber nicht nur zu Krebs in den Lungen führen, sondern auch in der Blase. Der Tabakrauch gelangt über die Lungen in die Blutbahn und wird somit im gesamten Körper verteilt. Tabak enthält mehr als 70 verschiedene krebserregende Stoffe, die zu den schädlichsten Stoffen für den menschlichen Körper gehören. 

 

Gene und Mutationen können zu Krebs führen 

Vielleicht haben Sie sich schon mal die gleiche Frage wie die Forscher des John Hopkins Kimmel Krebs Zentrum gefragt: Wie und warum kann Rauchen zu Lungenkrebs führen? Ungefähr 85% der Lungenkrebsfälle sind auf das Rauchen zurückzuführen. Mit der fallenden Anzahl Raucher, ist die Anzahl an Lungenkrebserkrankungen auch gefallen. 

Die Forscher haben nun einen wichtigen Faktor der Zellteilung untersucht: Die Epigenetik. Die Epigenetik befasst sich mit der Aktivität von Genen und welche Teile zum Ausdruck kommen. Gene bestehen aus der sogenannten DNA, die DNA-Sequenzen für eine Reihe von Proteinen enthält. Diese Proteine verleihen den Zellen die Fähigkeiten, verschiedene Funktionen ausführen zu können. Proteine sind beispielsweise ein Teil der Hormonproduktion oder dem Fettabbau.  

Die epigenetischen Veränderungen beeinflussen die Struktur des Gens und können somit Eigenschaften und Fähigkeiten der Gene aktivieren oder deaktivieren. Die Studie konnte nun zeigen, dass Krebserkrankungen durch komplexe Prozesse, die genetische und epigenetische Veränderungen involvieren, entstehen. Diese Veränderungen können durch Beschädigungen in den Zellen entstehen. 

 

Die Forschung bestätigt, dass Rauchen zu epigenetischen Veränderungen führen kann

Die Forscher entnahmen Zellen der Atemwege und platzierten diese jeden Tag über 15 Monate in einer Flüssigkeit, die mit Zigarettenrauch angereichert war. Das entspricht in etwa der Tabakbelastung, die ein Raucher über 20 Jahre bei ein bis zwei Schachteln am Tag ausgesetzt wird. 

Bereits nach 10 Tagen konnten die Forscher sehen, dass die Gene dieser Zellen beschädigt waren im Vergleich zu den Zellen, die nicht mit Zigarettenrauch in Berührung gekommen sind. Die Beschädigungen der Gene entsprechen denen, die von Molekülen in Zigarettenrauch hervorgerufen werden können. 

Nach drei Monaten konnte eine wesentliche Veränderung in den Zellen nachgewiesen werden. Die Zusammensetzung der Hormone in den Zellen, die normal dafür sorgt, dass eine Zelle sich nicht ungehemmt teil und somit zu einer Krebszelle wird, war verändert.  Die Hormone können epigenetische Veränderungen veranlassen und somit die Eigenschaft, die Zelle vor ungehemmten Zellwachstum zu beschützen, deaktivieren. Gleichzeitig konnte nachgewiesen werden, dass die Gene, die den Zellwachstum stimulieren, aktiviert wurden und somit eine größere Menge Proteine produziert wurden. Die Gene waren jedoch nicht beschädigt. Die Gene waren lediglich stimuliert, aber man konnte nachweisen, dass es sich um die gleichen Gene handelte, die bei Lungenkrebs beschädigt sind. 

Darüber hinaus konnten die Forscher verzeichnen, dass die Zellen bei Beschädigung nur zu Krebszellen wurden, wenn diese vorher epigenetischen Veränderungen ausgesetzt waren. Das heißt, dass diese mindestens 15 Monate in Berührung mit Zigarettenrauch gewesen sind. Die Forscher vermuten deswegen, dass Raucher das Risiko für epigenetische Veränderungen reduzieren können, indem sie mit dem Rauchen aufhören. Somit reduzieren sie ebenfalls das Risiko für Lungenkrebs. Ex-Raucher haben nämlich weniger epigenetische Veränderungen ihrer Gene als diejenigen, die nicht mit dem Rauchen aufhören. 

Es ist jedoch weiterhin unklar, wie genau die epigenetischen Veränderungen Einfluss auf die Funktionen der Gene haben und somit zu der Bildung von Tumoren führen können. Es gibt eine Reihe von Arzneimitteln, die epigenetische Veränderungen verhindern und lindern können. Aber diese Arzneimittel werden erstmal an Zellen mit Vorstadien von Leukämie getestet. Das neue Wissen kann hoffentlich in der Zukunft dazu führen, dass ein Arzneimittel gegen Lungenkrebs und die Entwicklung dessen gefunden werden kann. 

Quellenverzeichnis

1. https://www.medicalnewstoday.com/articles/319359.php?iacp
2. https://www.cancer.dk/lungekraeft-lungecancer/kort-om-lungekraeft/
3. https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Krebsarten/Lungenkrebs/lungenkr…

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