Zwei neue Behandlungsmöglichkeiten bei Schweißproblemen

Zwei neue Behandlungsmöglichkeiten bei Schweißproblemen

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Schweißproblemen sind sehr begrenzt. Es ist deswegen von großem Interesse die Wirkung der neuesten Arzneimittel bei Schweißproblemen zu untersuchen. Sollte alles laufen wie geplant, werden diese in naher Zukunft zugelassen.

Schweißprobleme werden in der Fachsprache als Hyperhidrose bezeichnet und stellen einen Zustand dar, bei dem eine übermäßige Schweißproduktion den Alltag erschwert. Die Schweißprobleme treten lokal häufig in den Achseln, der Leiste, den Händen oder Füßen auf.

Es existiert eine primäre Form der Erkrankung, bei der man keine Ursache für den Zustand finden kann und eine sekundäre Form, die auf eine andere zugrundeliegende Erkrankung zurückzuführen ist. Beispiele für zugrundeliegende Erkrankungen sind Diabetes, Stoffwechselerkrankungen oder Leukämie.

Die Schweißproduktion kann auf eine erhöhte Aktivität in dem sympathischen Nervensystem zurückgeführt werden. Besonders bei Entzugserscheinungen, Hypoglykämie oder einer Hirnverletzung kann das der Fall sein.

Neueste Studien haben nun eine Methode gefunden, wie man die Schweißprobleme behandeln kann. Hierbei handelt es sich um zwei Arzneimittel, die momentan bis ins kleinste Detail erforscht werden, bevor diese auf den Markt verkauft werden können.

 

DRM04

Eine Studie hat ein Molekül, das DRM04 Molekül, untersucht und herausgefunden, dass bei der Anwendung auf der Haut in den Achseln beispielsweise, eine hemmende Wirkung auf das sympathische Nervensystem erzielt werden kann.

Das Molekül DRM04 wurde an Menschen mit Hyperhidrose mit vielversprechenden Ergebnissen getestet. Nach einer vierwöchigen Behandlung mit dem Molekül konnten die Teilnehmer eine markante Verbesserung der Lebensqualität verzeichnen.

Frühere Studien haben ebenfalls gezeigt, dass 72-77% der Patienten, die eine vierwöchige Behandlung mit dem DRM04 Molekül erhielten, eine Schweißreduktion von 50% erlebten. Darüber hinaus wurde eine Verminderung der Krankheitsintensität erreicht.

In Hinblick auf Nebenwirkungen wurde die Behandlung gut vertragen und es wurden nur vereinzelt leichte bis moderate Nebenwirkungen verzeichnet. Die Nebenwirkungen beliefen sich auf Mundtrockenheit, Empfindlichkeit der Haut und vergrößerte Pupillen.

Der nächste Schritt ist nun die Langzeitwirkung des Moleküls zu untersuchen – hier hofft die Firma Dermira, die hinter der Produktion des Moleküls steckt, eine Zulassung der amerikanischen Arzneimittelbehörde zu erlangen. DRM04 ist ein effektiver und gut verträglicher Behandlungsansatz für Menschen mit Schweißproblemen. 

 

THVD-102

Eine weitere Pharmafirma namens TheraVida hat ebenfalls eine Behandlungsmethode gegen Schweißproblemen entwickelt. Hier handelt es sich um ein Produkt mit dem Namen THVD-102, das als Kombinationspräparat in Tablettenform zweimal täglich eingenommen wird. Man verspricht sich eine Wirkung, die sowohl bei primären als auch bei sekundären Schweißproblemen helfen soll.

THVD-102 ist momentan das einzige Präparat, das eine systemische Wirkung verspricht. Es enthält zwei Stoffe Oxybutynin und Pilocarpin, die jeweils augenblicklich und verspätet ihre Wirkung entfalten. Oxybutynin wird heutzutage schon bei Schweißproblemen angewendet, da es aber Nebenwirkungen wie Mundtrockenheit mit sich führt, ist die Langzeitanwendung begrenzt. Das langzeitwirkende Pilocarpin soll die Nebenwirkungen des Oxybutynins lindern. Somit wird eine gegensätzliche Wirkung erzielt: eine gleichzeitige Hemmung und Stimulierung des sympathischen Nervensystems.

Eine klinische Studie hat nun gezeigt, dass die Behandlung mit THVD-102 bei primärer Hyperhidrose zu einer Reduktion der Schweißproduktion führt, ohne Begleiterscheinungen wie Mundtrockenheit mit sich zu führen. Diese Wirkung kann jedoch nur in Form von einem Kombinationspräparat erreicht werden, da die Wirkung der beiden Stoffe verschieden einsetzt und nicht in gleicher Weise erzielt wird, wenn als wenn die Stoffe einzeln eingenommen werden. 

 

Derzeitige Behandlungsmöglichkeiten

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Hyperhidrose sind derzeit sehr begrenzt und obwohl Produkte mit Aluminiumchloriden verschrieben werden können, führen diese häufig zu Hautirritationen.

Eine andere Behandlungsmöglichkeit ist das Spritzen von Botox in halbjährigen Abständen. Diese Behandlung hat bei vier von fünf Patienten eine gute Wirkung, jedoch handelt es sich hierbei um eine schmerzhafte Prozedur.

Als letzter Ausweg kann ein chirurgischer Eingriff vorgenommen werden, bei dem die sympathischen Nervenbahnen durchtrennt werden – eine risikoreiche Behandlungsform mit zahlreichen Nebenwirkungen.

Da Hyperhidrose ein großes Problem in sozialen, täglichen, gefühlsmäßigen, psychologischen und körperlichen Aspekten darstellt, ist die Erforschung neuer Behandlungsmöglichkeiten von großem Interesse, um die Lebensqualität dieser Patienten zu verbessern.

 

Quellenverzeichnis:

1. https://www.sweathelp.org/sweatsolutions-newsletter/news-blog/371-results-are-in-promising-data-re-two-new-hyperhidrosis-treatments.html

2. http://investor.dermira.com/phoenix.zhtml?c=253686&p=irol-newsArticle&ID=2174171

3. https://www.sundhed.dk/sundhedsfaglig/laegehaandbogen/hud/symptomer-og-tegn/svedtendens/

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